Schuld und Schuldgefühle
Tiere in der freien Wildbahn kennen vermutlich keine Schuldgefühle! Schuldgefühle können nur entstehen wenn das individuelle Handeln sich im Widerspruch mit dem kollektiven Wertesystem befindet. Solange man noch nicht zu Gott gefunden hat verfügt man auch über kein absolutes Bezugssystem an dem man sich orientieren könnte. Dieser Zusammenhang ist zudem unabhängig von der „Qualität“ der einzelnen Positionen, denn es kommt hierbei einzig auf die Differenz an. Denkt man an die Zeit des Nationalsozialismus wird schnell ersichtlich, dass der Schutz eines Menschenlebens keineswegs allgemein als „gut“ bewertet wurde, denn sofern es sich dabei um einen jüdischen Mitbürger handelte wurde es als Verbrechen verfolgt. Da Schuldgefühle das Leben eines Menschen genauso grausam deformieren wie es Ängste tun muss das Hauptaugenmerk eines „Heilers“ immer darin bestehen die Schuldgefühle zu überwinden und zwar völlig unabhängig von der Entstehungsgeschichte. Es gilt generell: „Deine Schuld ist dir vergeben!“, denn Schuldgefühle machen krank! Ein Mensch der heilen will darf daher keine „Maßstäbe“ anlegen sondern muss die Schuld „erlassen“, d.h. die Schuldgefühle besiegen!
Schuld und Sühne
Zu den schwersten Seelenschmerzen zählen sicherlich die Schuldgefühle und diese wüten solange in der Seele eines Menschen bis dieser sich zu seiner Schuld bekannt und diese aufgearbeitet hat. Auf dem Weg zur Reinheit haben es daher die „schuldbeladenen“ Seelen besonders schwer, denn ihre Schuldgefühle zwingen sie in geradezu „magischer Art“ in einen Lebenskreislauf hinein in dem sich fast alles nur noch um die Schuld der Vergangenheit und vor allem der vergangenen Leben dreht. Je mehr sich ein Mensch aber gegen das Schuldeingeständnis wehrt, desto heftiger drängen die verdrängten Schuldgefühle ins Bewusstsein und können das Leben zur Hölle gestalten. Immer intensiver fühlt sich der Schuldige zu seinen früheren Opfern hingezogen während diese instinktiv Abstand zu ihm nehmen. Albträume, Scheinvisionen und Ängste steigen aus dem eigenen Unbewussten auf und versuchen auf die unverarbeiteten „Schulden“ hinzuweisen und erst wenn der „Schuldige“ sich auf den Weg nach innen und der „Buße“ begibt werden diese schmerzhaften Prozesse allmählich nachlassen. Jeder Versuch im äußeren realen Leben „Abhilfe“ zu schaffen ist dagegen zum Scheitern verurteilt und führt im schlimmsten Fall zu Drogenkonsum und Verzweiflung.
Die in den Albträumen erscheinenden Personen geben häufig Auskunft über die früheren Opfer aber sie sind niemals!! Verursacher dieser geistigen Phänomene. Sie wissen überhaupt nichts davon und haben ihrerseits ihre Last damit die mit ihrer Opferrolle einhergehende Traumatisierung zu überwinden.
Wer geglaubt hat, dass der Weg nach Zion nur ein Vergnügungsspaziergang sein wird könnte unter Umständen eines Besseren belehrt werden!
Schuld und Sühne
Verschiedentlich habe ich schon darauf hingewiesen, dass sehr viele „Heilige“ in ihrem letzten Leben unter den Opfern des Nationalsozialismus zu finden waren. Auch ihr jetziges Leben ist keineswegs nur reines Zuckerschlecken, aber es deutet sich doch an, dass sie bald alle in Glück und Wohlstand leben werden. Was aber geschieht eigentlich mit den „Tätern“, den Nazis, den Schlächtern und Mördern? Die sind nämlich auch fast alle wieder da und leben – aber keineswegs unerkannt – unter uns. Beobachtet man deren Lebenswege, dann kommt man aber schnell ins „begreifende Erkennen“, denn die meisten leben ein verkrüppeltes, freudloses Leben, innerlich zerfressen und oft in kümmerlichen Verhältnissen. Das dicke Ende aber kommt erst noch, denn das was diese Seelen an Schuld auf sich geladen haben werden sie 1 : 1 auf dem Weg zur Reinheit abzutragen haben. Jeder Schrei eines ihrer Opfer wird sie quälen, jedes begangene Unrecht werden sie nachfühlen müssen, denn sie bekommen haargenau das was sie verdient haben, bzw. das was sie zur „inneren Reinigung“ brauchen! So ist das Gesetz, so läuft das Gericht und ich kann daran nichts Unrechtes entdecken! Danach aber ist Schluss, dann sind die „Schulden“ beglichen und wir freuen uns auf ein Leben mit ihnen!
Gedanken für eine neue Zeit