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der mond

Der Mond

Den leuchtenden Mond,
der den Samen
vieler Geschöpfe
in sich trägt,
ihn lasst uns ehren
durch Opfer und Gebet…
Wenn das Mondlicht wärmer wird,
dann wachsen golden gefärbte Pflanzen auf Erden
während des Frühlings.
Wir opfern dem Neumond und dem Vollmond;
die Sichel des Neumonds ist voll heiligen Friedens:
wir bringen dem Engel des Friedens unser Gebet dar.
Der strahlende und leuchtende Mond
trägt in sich den Samen:
Der Glänzende, der Ruhmreiche,
der Wasserspendende, der Wärmegebende,
der Weisheitgebende, der Rücksichtgebende,
der Frischegebende,
der Heilende, der Friedensmond!
Mit ruhigem und friedvollem Licht scheint der Mond
über den Weiden, den Heimstätten, den Gewässern,
den Ländereien und Pflanzen unseres irdischen Gartens
Der Mond und die Sonne,
der heilige Wind und die ewigen Sterne,
selbstbestimmt und sich selbstbewegend,
sie alle sind ordnende Kräfte der heiligen Ordnung,
der Tage und Nächte, der Monate und Jahre.
Das Antlitz des Mondes ändert sein Aussehen,
doch immer bleibt er der gleiche:
So wie das Heilige Gesetz verschiedene Gesichter zeigt
jedem einzelnen Kind des Lichts,
so bleibt es doch unverändert in seinem Wesen.
Wir rufen den Neumond und den abnehmenden Mond
und den Vollmond, der die Nacht zerstreut,
und die jährlichen Feste und Jahreszeiten
des Himmlischen Vaters.
Denn Er war es, der den Mond erschuf,
Sein Zunehmen und Abnehmen,
so dass wir durch ihn erkennen
die Bewegung von Tag und Nacht.
Du silbern leuchtender Mond!
Dankbar sind wir, dich zu erblicken
und in deinem Spiegel zu erkennen
das gesegnete Antlitz unserer Mutter Erde.
In der Welt der Menschheit
sind die Kinder des Lichts wie flammende Strahlen,
so wie die Sterne erblassen in der Gegenwart
des leuchtenden und scheinenden Mondes.
Der Mond wandert leuchtend den Himmel entlang,
und Freude am Heiligen Gesetz erfüllt unsere Herzen.
Friede, Friede, Friede,
heiliger Engel des Friedens,
erleuchte den silbernen Mond mit deiner Heiligkeit,
dass alle auf seine Schönheit blicken
und deinen ewigen Frieden fühlen.
Der leere Himmel ist blau von der Nacht,
und wir sehen die ersten Strahlen des Neumondes,
einfach und schön.
Dann begrüßen sich die Kinder des Lichts
mit Liebe und Dank und mit den Worten:
„Friede sei mit dir! Friede sei mit dir!“

aus: Das Evangelium der Essener: „Die unbekannten Schriften der Essener“

viele sterne

Die Sterne

Die weißen, scheinenden,
weit sichtbaren Sterne!
Die durchdringenden, Gesundheit bringenden,
weitstrahlenden Sterne!
Ihre leuchtenden Strahlen,
ihr Glanz und Ruhm
all das besteht durch Dein Heiliges Gesetz;
von ihnen wirst Du gepriesen,
0 Himmlischer Vater!
Über das Antlitz des Himmels
hat der Himmelsvater
seine Macht hinausgeschleudert:
Und siehe da!
Er hinterließ einen Strom von Sternen in Seiner Spur!
Wir rufen die leuchtenden und ruhmreichen Sterne an,
die alle Furcht und Angst wegfegen,
und die allen Geschöpfen Gesundheit und Leben bringen
Wir rufen die leuchtenden und ruhmreichen Sterne an,
denen der Himmlische Vater tausend Bedeutungen gab,
die ruhmreichen Sterne, die in sich selbst
den Samen des Lebens und Wassers tragen.
Diesen leuchtenden und ruhmreichen Sternen
widmen wir unser Gebet:
Mit Weisheit, Kraft und Liebe,
mit Rede, Tat und recht gesprochenen Worten,
huldigen wir den leuchtenden und ruhmreichen Sternen
die zum himmlischen Meer fliegen,
so schnell wie die Pfeile
geschleudert durch himmlischen Raum.
Wir rufen die glänzenden und ehrwürdigen Sterne an,
die so schön hervortreten,
und Wohlgefühl und Freude verbreiten,
während sie miteinander sprechen.
Die heiligen Werke,
die Sterne, die Sonnen
und die vielfarbige Morgendämmerung,
die das Tageslicht mit sich bringt,
sind geschaffen durch Deine himmlische Ordnung
und singen Deinen Lobgesang.
O du segenbringendes, Heiliges Gesetz!
Wir rufen dich an, du Herr der Sterne,
den Engel des Lichts, den ewig wachen!
Der erfüllt ist
vom wunderbaren, umfassenden Gesetz,
großartig und mächtig,
und dessen Blicke
über die zweimal sieben Reiche der Erde wachen,
der flink ist unter den Flinken,
freigebig unter den Freigebigen,
stark unter den Starken,
der Wachstum bringt,
der Freiheit bringt,
der Heiterkeit und Glück bringt.
Wir rufen den Herrn der Sterne an,
den Engel des Lichts, der die Wahrheit spricht,
mit tausend Ohren und zehntausend Augen,
mit umfassendem Wissen, stark und immer wach.
Die himmlische Ordnung durchdringt alle reinen Dinge
Wem gehören die Sterne,
in wessen Licht sind die ruhmreichen Engel gekleidet?
Groß ist unser Himmelsvater, und von großer Macht:
Sein Verstehen ist unendlich.
Er kennt die Zahl der Sterne,
und Er ruft sie alle bei ihren Namen.
Siehe dort oben die Sterne!
Wie hoch sie doch stehen!
Und doch hält sie der Himmlische Vater in seiner Hand,
Wie wir Sand in der unsrigen.
Jener, die das Heilige Gesetz nicht kennt,
ist wie ein umher ziehender Stern
in der Finsternis eines unbekannten Himmels.
Denkst du, es gibt nur einen Weg,
das Firmament zu sehen?
Nimm an, die Sterne wären nichts
zerbrochenes Glas im Himmel,
durch das die Herrlichkeit des Himmels
sich offenbart in Splittern flammenden Lichts!
In der purpurroten Nacht,
durchzogen von den ewig währenden Sternen,
sollen die Seelen der Kinder des Lichts Flügel bekommen
um sich mit den Engeln des Himmelsvaters zu vereinen.
Dann soll das ewige Meer
den strahlenden Glanz des Himmels widerspiegeln,
und die Äste des Lebensbaumes
zu den Sternen reichen.
wird das himmlische Reich
die ganze Erde mit Herrlichkeit erfüllen,
und die strahlenden Sterne des Höchsten
werden leuchten in den Herzen der Kinder des Lichts
und die Suchenden unter den Menschen
mit Wärme und Trost erfüllen.

aus: Das Evangelium der Essener: „Die unbekannten Schriften der Essener“

 

diebäume

Die Bäume

Gehe zu den hochwachsenden Bäumen,
und vor einem von ihnen,
der schön, hochgewachsen und mächtig ist,
sprich jene Worte
Heil sei mit dir!
O du gütigen lebendiger Baum,
der du geschaffen bist vom Schöpfer.
In den alten Tagen, als die Schöpfung noch jung war,
war die Erde voll riesiger Bäume,
deren Zweige sich über die Wolken erhoben,
und in denen unsere Vorfahren wohnten,
jene, die mit den Engeln gingen
und die nach dem heiligen Gesetz lebten.
Im Schatten ihrer Zweige lebten alle Menschen in Frieden
und Weisheit und Wissen war unter ihnen,
und die Offenbarung des endlosen Lichts.
Durch ihre Wälder floss der ewige Strom,
und in ihrer Mitte stand der Lebensbaum,
und der war vor jenen nicht verborgen.
Sie aßen vom Tisch der Erdenmutter
und schliefen in den Armen des Himmelsvaters,
und ihr Bund mit dem Heiligen Gesetz war für ewig.
In dieser Zeit waren Bäume die Brüder der Menschen.
Und ihre Lebensdauer auf Erden währte lange,
so lang, wie der Fluss der Ewigkeit,
der unaufhörlich fließt von der unbekannten Quelle.
Nun erstreckt sich eine Wüste
mit brennendem Sand über die Erde,
die riesigen Bäume sind zu Staub und Asche,
und der breite Fluss zur Pfütze voll Dreck.
Denn der heilige Bund mit dem Schöpfer
ward gebrochen durch die Menschen,
und sie wurden vertrieben aus dem Heim ihrer Bäume
Nun ist der Pfad zum Lebensbaum
vor den Augen der Menschen verborgen,
und Trauer erfüllt den leeren Himmel,
wo einst sich die leichten Zweige erhoben.
Nun müssen die Kinder des Lichts
in die brennende Wüste
um im Garten der Bruderschaft zu arbeiten.
Der Samen, den sie in den dürren Boden legen,
wird zu einem gewaltigen Walde wachsen,
und die Bäume werden sich vermehren
und ihre grünen Schwingen ausbreiten,
bis die Erde wieder bedeckt sein wird.
Die ganze Erde soll ein Garten werden,
und die hohen Bäume sollen das Land bedecken.
Und an diesem Tage werden die Kinder des Lichts
ein neues Lied singen:
Mein Bruder Baum!
Lass mich vor dir nicht verbergen,
sondern lass uns den Lebensatem teilen,
den uns die Mutter Erde gab.
Denn wunderbarer als der edelste Juwel
der Teppichweberkunst,
ist der Teppich der grünen Blätter
unter meinen nackten Füßen;
noch edler als der seidene Baldachin
der reichen Kaufleute,
ist über meinem Haupt das Zelt der Zweige,
durch das die leuchtenden Sterne ihr Licht geben.
Der Wind in den Blättern der Zypresse
klingt wie ein Chor von Engeln.
Mit der rauen Eiche und der edlen Zeder
hat die Erdenmutter einen Gruß des ewigen Lebens
an den Himmelsvater geschickt.
So geht mein Gebet an die hohen Bäume;
und ihre Zweige, die zum Himmel reichen,
mögen meine Stimme zum Himmelsvater tragen.
Für jedes Kind sollst du einen Baum pflanzen,
auf dass der Schoß der Erdenmutter
weiteres Leben hervorbringe,
so wie der Schoß der Frau Leben hervorbringt.
Jene aber, die einen Baum zerstören,
schneiden sich selbst einen Teil ihres Körpers ab.
Deshalb sollen die Kinder des Lichts singen,
wenn die Erde wieder zu einem Garten geworden ist.
Heiliger Baum! Du göttliches Geschenk des Gesetzes!
Deine Würde vereint all jene,
die ihr wahres Zuhause verlassen haben,
den Garten der Gemeinschaft.
Unter deinen ausgebreiteten Zweigen
werden alle Menschen wieder
zu Brüdern und Schwestern.
So wie der Himmlische Vater alle seine Kinder liebt,
so wollen wir die Bäume lieben und für sie sorgen.
Alle, die in unserem Lande wachsen,
wollen wir erhalten und schützen,
damit sie groß und stark werden
und die Erde wieder mit ihrer Schönheit erfüllen.
Denn die Bäume sind unsere Brüder,
und als Geschwister wollen wir
uns gegenseitig schützen und lieben.

aus: Das Evangelium der Essener: „Die unbekannten Schriften der Essener“

 

der siebenfache friede

Der siebenfache Frieden

Und als er die Menge sah, stieg Jesus auf einen Berg, und sein Jünger und alle, die nach seinen Worten hungerten, kamen zu ihm. Und als sie versammelt waren, lehrte er sie und sprach:

Frieden bringe ich euch, meine Kinder,
den siebenfachen Frieden der Erdenmutter
und es Himmlischen Vaters.
Frieden bringe ich eurem Körper,
geführt vom Engel der Kraft;
Frieden bringe ich eurem Herzen,
geführt vom Engel der Liebe;
Frieden bringe ich eurem Geist,
geführt vom Engel der Weisheit.
Mit den Engeln
der Kraft, der Liebe und der Weisheit
sollt ihr die sieben Pfade
des Unendlichen Gartens beschreiten,
und euer Leib, euer Herz, euer Geist
soll sich vereinen im Heiligen Flug
zum Himmlischen Meer des Friedens.

aus: Das Evangelium der Essener, Bd 2, „Die unbekannten Schriften der Essener“

die erdenmutter

Die Erdenmutter

Die siebte Kommunion
haltet mit unserer Erdenmutter,
die ihre Engel aussendet,
die Wurzeln der Menschen zu lenken
und sie tief in das gesegnete Erdreich zu senken.
Wir rufen die Erdenmutter an!
Die heilige Bewahrerin!
Die Erhalterin!
Sie ist es, die die Welt erneuern wird!
Die Erde gehört ihr
und deren Fülle: die Welt
und die, die darin wohnen.
Wir verehren die gute, starke
die wohltätige Mutter Erde
und all ihre Engel,
großzügig, mutig und voller Stärke:
freundlich, Wohlergehen und Gesundheit schenkend.
durch ihren strahlenden Glanz
wachsen Pflanzen aus der Erde hervor
aus unerschöpflichern Quellen.
Ihr strahlender Glanz bringt die Winde zum Wehen,
die die Wolken heran treiben,
den unerschöpflichen Quellen zu.
Die Erdenmutter und ich sind Eins:
Ich habe meine Wurzeln in ihr,
und sie hat ihre Freude an mir,
wie das heilige Gesetz es will.

Der Himmelsvater

Die siebte Kommunion haltet
mit dem Himmelsvater,
der ist
der war,
und der immer sein wird.
O mächtiger Schöpfer!
Du erschufst die Himmlischen Engel,
und du offenbartest die Himmlischen Gesetze.
Du bist meine Zuflucht und meine Festung,
Du bist aus der Ewigkeit.
Herr, Du bist alle Zeiten hindurch
unsere Heimat gewesen.
Bevor die Berge geschaffen wurden
und bevor Du die Erde gebildet hast,
von Ewigkeit zu Ewigkeit
bist Du Gott.
Wer hat die Wasser gemacht
und wer die Pflanzen?
Wer hat dem Wind die Sturmwolken beigegeben,
die schnellen und flüchtigen?
Wer, o mächtiger Schöpfer,
ist der Quell des ewigen Lebens
in unseren Seelen?
Wer hat Licht und Dunkelheit erschaffen?
Wer hat den Schlaf geschenkt
und den Reiz der wachen Stunden?
Wer breitet die Mittagszeit aus
und die Mitternacht?
Du, großer Schöpfer!
Du hast die Erde gemacht
durch Deine Kraft,
Du hast die Welt eingerichtet
durch Deine Weisheit,
und Du hast die Himmel ausgebreitet
durch Deine Liebe.
Enthülle mir, o Himmlischer Vater,
Dein Wesen,
das die Macht der Engel
Deines Himmelsreiches ist.
Unsterblichkeit und die Himmlische Ordnung
hast Du uns geschenkt, o Schöpfer
und das Beste von allem,
Dein Heiliges Gesetz!
Ich will Deine Werke
mit Gesängen der Dankbarkeit preisen,
unaufhörlich,
im Wechsel der Zeiten.
Mit dem Nahen des Tages
umarme ich meine Mutter,
mit dem Kommen der Nacht
vereinige ich mich mit meinem Vater,
und mit dem scheidenden Abend und Morgen
will ich mit jedem Atemzug
ihrer inneren Ordnung folgen,
und ich will diesen Bund nicht brechen
bis zum Ende der Zeit!

aus: Das Evangelium der Essener, Bd 2, „Die unbekannten Schriften der Essener“

engel der freude

Der Engel der Freude

Die sechste Kommunion
haltet mit dem Engel der Freude,
der auf die Erde herabkommt, allen Menschen Schönheit zu schenken.
Denn nicht mit Traurigkeit wird Gott angebetet,
noch mit Schreien der Verzweiflung.
Gib dein Jammern und Klagen auf
Und sing dem Herrn ein neues Lied:
Die ganze Erde singe dem Herrn.
Lass die Himmel jubeln
und die Erde froh sein,
lass das Feld fröhlich sein
und die Wasserfluten in die Hände klatschen.
Lass die Hügel sich miteinander freuen
vor dem Herrn!
Denn du sollst voller Freude hinausgehen
und in Frieden wandeln.
Die Berge und Hügel
sollen vor dir in Gesang ausbrechen,
Engel der Freude,
heiliger Bote der Erdenmutter.
Ich will dem Herrn singen,
solange ich lebe,
ich will den Herrn preisen,
solange ich bin.

Der Engel des Friedens

Die sechste Kommunion haltet
mit dem Engel des Friedens,
dessen Kuss Ruhe schenkt,
dessen Antlitz der Oberfläche
unbewegten Wassers gleicht,
in dem sich der Mond spiegelt.
Ich will Frieden erbitten,
dessen Atem freundlich ist,
und dessen Hand die zerfurchte Stirn glättet.
Wo Frieden regiert,
da ist weder Hunger noch Durst,
weder kalter noch heißer Wind,
weder Alter noch Tod.
Aber wer keinen Frieden in seiner Seele hat,
in dem gibt es keinen Platz,
um den heiligen Tempel zu bauen,
denn wie sollte der Zimmermann bauen,
inmitten eines Wirbelwindes?
Die Saat der Gewalt kann nur
eine Ernte der Verzweiflung hervorbringen,
und in ausgedörrtem Lehm
kann nichts Lebendiges wachsen.
Sucht den Engel des Friedens,
der wie der Morgenstern
inmitten einer Wolke ist,
wir der Mond, wenn er voll ist,
wie ein heiliger Olivenbaum voller Knospen
und wie die Sonne, die auf den Tempel
des Allerhöchsten scheint.
Frieden wohnt im Herzen der Stille:
Sei still und wisse, ich bin Gott.

aus: Das Evangelium der Essener, Bd 2, „Die unbekannten Schriften der Essener“

 

Engel des Lebens

Der Engel des Lebens

Die fünfte Kommunion
haltet mit dem Engel des Lebens,
der dem Menschen Stärke und Kraft gibt.
Denn siehe, wenn das Wachs nicht rein ist,
kann die Kerze keine stetige Flamme hergeben.
Also gehe zu den hochragenden Bäumen,
und vor einem von ihnen,
der schön ist, hochgewachsen und mächtig,
sage diese Worte:
Heil sei dir, o guter lebendiger Baum,
vom Schöpfer erschaffen!
Dann soll der Lebensstrom zwischen dir
und deinem Bruder, dem Baum, fließen,
und Gesundheit des Körpers,
Schnelligkeit der Füße,
gutes Gehör,
Stärke der Arme
und die Sehkraft des Adlers dein sein.
So ist der Bund
Mit dem Engel des Lebens
Dem heiligen Boten der Erdenmutter. 

 

Der Engel der Arbeit

Die fünfte Kommunion haltet
mit dem Engel der Arbeit,
der im Summen der Bienen singt,
die unablässig den goldenen Honig bereiten,
in der Flöte des Schäfers, der nicht ruht,
damit seine Herde sich nicht verläuft;
im Gesang der Jungfrau,
wenn sie Hand an die Spindel legt.
Und wenn du glaubst, dass dieses
in den Augen des Herrn
nicht ebensoviel wiegt
wie das erhabenste der Gebete,
die vom höchsten Berge widertönen,
dann irrst du dich sehr.
Denn die ehrbare Arbeit demütiger Hände
ist ein tägliches Dankgebet,
und die Musik des Pfluges
ist ein froher Gesang auf den Herrn.
Wer das Brot der Faulheit isst,
muss des Hungers sterben,
denn ein Feld von Steinen
kann nur Steine hervorbringen.
Für ihn hat der Tag keinen Sinn
und die Nacht ist voller böser Träume.
Der Geist der Faulen
ist voll vom Unkraut der Unzufriedenheit;
aber wer mit dem Engel der Arbeit lebt,
hat in sich ein immer fruchtbares Feld,
wo Korn und Trauben
und alle Arten süß duftender Kräuter
und Blumen in Fülle wachsen.
Was ihr sät, werdet ihr ernten.
Der Mann Gottes, der seine Aufgabe fand,
soll keinen anderen Segen erbitten.

aus: Das Evangelium der Essener, Bd 2, „Die unbekannten Schriften der Essener“

Kommunion Engel 04 2014

Der Engel der Luft

Die dritte Kommunion
haltet mit dem Engel der Luft,
der den Geruch süßduftender Felder ausbreitet,
von Frühlingsgras nach Regen,
von sich öffnenden Knospen
der Rose von Sharon.
Wir verehren den Heiligen Atem, der höher ist,
als alle erschaffenen Dinge.
Denn siehe,
der ewige, höchste Lichtraum,
wo die unzähligen Sterne regieren,
ist die Luft, die wir einatmen
und die Luft, die wir ausatmen.
Und im Augenblick
zwischen Einatmen und Ausatmen
liegen alle Mysterien
des Unendlichen Gartens verborgen.
Engel der Luft,
Heiliger Bote der Erdenmutter,
dringe tief in mich ein,
wie die Schwalbe vom Himmel herabstürzt,
damit ich das Geheimnis des Windes erfahre
und die Musik der Sterne.

Der Engel der Weisheit

Die dritte Kommunion haltet
mit dem Engel der Weisheit,
der den Menschen vor Furcht befreit,
sein Herz weitet
und sein Gewissen erleichtert.
Die heilige Weisheit,
die Erkenntnis, die sich fortwährend
wie eine heilige Schriftrolle entfaltet,
kommt jedoch nicht durch Lernen.
Alle Weisheit kommt vom Himmlischen Vater
und ist für immer mit ihm.
Wer kann die Sandkörner zählen am Strand,
die Regentropfen und die Tage der Ewigkeit?
Wer kann die Höhe des Himmels ermessen und die Breite der Erde?
Wer kann sagen, wo Weisheit begann?
Weisheit wurde vor allen anderen Dingen geschaffen.
Wer ohne Weisheit ist,
gleicht dem, der zum Holz sagt,
„Erwache“, und zum stummen Gestein,
„Stehe auf und lehre“.
Seine Worte sind leer und seine Taten schädlich,
wie wenn ein Kind das Schwert seines Vaters schwingt
und die Schärfe der Klinge nicht kennt.
Aber der Weisheit Krone macht,
dass Frieden und vollkommene Gesundheit blühen,
beide sind Gottes Gaben.
O du Himmlische Ordnung!
Und du Engel der Weisheit!
Ich will dich und den Himmlischen Vater verehren,
durch den der Gedankenstrom in uns
zum Himmlischen Meer der Ewigkeit fließt.

aus: Das Evangelium der Essener, Bd 2, „Die unbekannten Schriften der Essener“

 

Kommunion Engel 03 2014

Der Engel des Wassers

Die zweite Kommunion
haltet mit dem Engel des Wassers,
der den Regen auf die ausgedörrte Ebene fallen lässt,
der den trockenen Brunnen
bis zum Überfließen anfüllt.
Ja, wir verehren dich, Wasser des Lebens.
Aus dem Himmlischen Meer rinnen die Wasser,
fließen hervor aus nie versiegenden Quellen.
In meinem Blut fließen
tausend reine Quellen,
Dünste und Wolken,
und alle die Wasser,
die sich über alle sieben Reiche ausbreiten.
Alle Wasser, die der Schöpfer machte, sind heilig.
Die Stimme des Schöpfers
ist über den Wassern:
Der Gott der Herrlichkeit
lässt den Donner ertönen,
der Herr ist über vielen Wassern.
Engel des Wassers,
Heiliger Bote der Erdenmutter,
Gehe ein in das Blut,
das durch mich fließt,
wasche meinen Körper im Regen,
der vom Himmel fällt,
und gib mir das Wasser des Lebens.

Der Engel der Liebe

Die zweite Kommunion
haltet mit dem Engel der Liebe,
dessen heilende Wasser in unendlichem Strom
aus dem Meer der Ewigkeit fließen.
Geliebte, lasst uns einander lieben:
Denn die Liebe kommt vom Himmelsvater,
und jeder, der liebt,
ist ein Kind himmlischer Ordnung
und kennt die Engel.
Denn ohne Liebe ist das Herz des Menschen
ausgedörrt und gesprungen
wie der Boden eines trockenen Brunnens,
und seine Worte sind leer
wie ein hohler Kürbis.
Aber liebende Worte sind wie eine Honigwabe
süß für die Seele;
liebende Worte in eines Menschen Mund
sind wie tiefe Wasser,
wie ein rauschender Bach.
Ja, es wurde in den alten Zeiten gesagt,
du sollst deinen Himmelsvater lieben,
aus ganzem Herzen,
aus ganzer Seele
und mit all deinen Taten,
und du sollst deine Brüder lieben
wie dich selbst.
Der Himmelsvater ist Liebe,
und wer in der Liebe wohnt,
wohnt im Himmelsvater
und der Himmelsvater in ihm.
Er, der nicht liebt, gleicht einem Vogel,
der aus dem Nest fiel und umherwandert;
ihm schlägt die Ernte fehl,
und das Wasser des Stromes schmeckt ihm bitter.
Und wenn ein Mann sagt,
ich liebe den Himmelsvater,
aber hasse meinen Bruder, ist ein Lügner:
Denn wer seinen Bruder nicht liebt,
den er sehen kann,
wie kann der seinen Vater lieben,
den er nicht sieht?
So erkennen wir die Kinder des Lichts:
Sie wandeln mit dem Engel der Liebe,
denn sie lieben den Himmelsvater,
und sie lieben ihre Brüder
und halten das heilige Gesetz.
Liebe ist stärker
Als die Strömung reißenden Wassers,
Liebe ist stärker als der Tod.

aus: Das Evangelium der Essener, Bd 2, „Die unbekannten Schriften der Essener“

 

Kommunion Engel 02 2014

Engel der Sonne

Die erste Kommunion
haltet mit dem Engel der Sonne.
Sie kommt jeden Morgen
wie eine Braut aus der Kammer,
um ihr goldenes Licht auf die Welt zu gießen.
O du unsterblicher, leuchtender, schnellfüßiger
Engel der Sonne!
Es gibt keine Wärme ohne dich,
kein Feuer ohne dich,
kein Leben ohne dich.
Die grünen Blätter der Bäume beten dich an,
und durch dich werden die winzigen Weizenkörner
zu einem Meer goldener Gräser,
die sich im Winde wiegen.
Durch dich wird die Blume
in meiner Körpermitte geöffnet.
Darum will ich mich niemals
vor dir verbergen.
Engel der Sonne,
heiliger Bote der Erdenmutter,
betrete meinen heiligen Tempel
und gib mir das Feuer des Lebens!

Engel der Kraft 

Die erste Kommunion
haltet mit dem Engel der Kraft,
der die Sonne mit Hitze erfüllt
und die Hand des Menschen
in all seinen Werken.
Dein, o Himmlischer Vater, war die Kraft,
als du für jeden von uns
einen Weg bestimmtest, und für alle.
Durch deine Kraft
werden meine Füße
den Pfad des Gesetzes beschreiben;
durch deine Kraft
werden meine Hände deine Werke tun.
Möge der goldene Fluss der Kraft
immer von dir zu mir fließen
und mein Körper sich immer dir zuwendet.
Denn es gibt keine Kraft
außer der des Himmelsvaters;
alles Übrige ist nur ein Traumgebilde aus Staub,
eine Wolke, die an der Sonne vorbeizieht.
Es gibt keinen Menschen,
der Macht hat über den Geist
noch Macht am Tage des Todes.
Nur die Macht, die von Gott kommt,
kann uns aus der Stadt des Todes heraustragen.
Führe unsere Worte und Taten,
Engel der Kraft,
heiliger Bote des himmlischen Vaters.

aus: Das Evangelium der Essener, Bd 2, „Die unbekannten Schriften der Essener“