der mond

Der Mond

Den leuchtenden Mond,
der den Samen
vieler Geschöpfe
in sich trägt,
ihn lasst uns ehren
durch Opfer und Gebet…
Wenn das Mondlicht wärmer wird,
dann wachsen golden gefärbte Pflanzen auf Erden
während des Frühlings.
Wir opfern dem Neumond und dem Vollmond;
die Sichel des Neumonds ist voll heiligen Friedens:
wir bringen dem Engel des Friedens unser Gebet dar.
Der strahlende und leuchtende Mond
trägt in sich den Samen:
Der Glänzende, der Ruhmreiche,
der Wasserspendende, der Wärmegebende,
der Weisheitgebende, der Rücksichtgebende,
der Frischegebende,
der Heilende, der Friedensmond!
Mit ruhigem und friedvollem Licht scheint der Mond
über den Weiden, den Heimstätten, den Gewässern,
den Ländereien und Pflanzen unseres irdischen Gartens
Der Mond und die Sonne,
der heilige Wind und die ewigen Sterne,
selbstbestimmt und sich selbstbewegend,
sie alle sind ordnende Kräfte der heiligen Ordnung,
der Tage und Nächte, der Monate und Jahre.
Das Antlitz des Mondes ändert sein Aussehen,
doch immer bleibt er der gleiche:
So wie das Heilige Gesetz verschiedene Gesichter zeigt
jedem einzelnen Kind des Lichts,
so bleibt es doch unverändert in seinem Wesen.
Wir rufen den Neumond und den abnehmenden Mond
und den Vollmond, der die Nacht zerstreut,
und die jährlichen Feste und Jahreszeiten
des Himmlischen Vaters.
Denn Er war es, der den Mond erschuf,
Sein Zunehmen und Abnehmen,
so dass wir durch ihn erkennen
die Bewegung von Tag und Nacht.
Du silbern leuchtender Mond!
Dankbar sind wir, dich zu erblicken
und in deinem Spiegel zu erkennen
das gesegnete Antlitz unserer Mutter Erde.
In der Welt der Menschheit
sind die Kinder des Lichts wie flammende Strahlen,
so wie die Sterne erblassen in der Gegenwart
des leuchtenden und scheinenden Mondes.
Der Mond wandert leuchtend den Himmel entlang,
und Freude am Heiligen Gesetz erfüllt unsere Herzen.
Friede, Friede, Friede,
heiliger Engel des Friedens,
erleuchte den silbernen Mond mit deiner Heiligkeit,
dass alle auf seine Schönheit blicken
und deinen ewigen Frieden fühlen.
Der leere Himmel ist blau von der Nacht,
und wir sehen die ersten Strahlen des Neumondes,
einfach und schön.
Dann begrüßen sich die Kinder des Lichts
mit Liebe und Dank und mit den Worten:
„Friede sei mit dir! Friede sei mit dir!“

aus: Das Evangelium der Essener: „Die unbekannten Schriften der Essener“