Schöpfung ohne Gott

Da die Diskussionen über die Wesensart Gottes häufig an Verstandesbarrieren enden postuliere ich einmal probeweise eine Welt ohne Gott! Nun bleibt uns ja wirklich gar nichts anderes übrig als unseren Verstand zusammen zu nehmen und nach Lösungen zum Überleben auf der Erde zu suchen. Ich schlage daher vor, dass wir die Fachgebiete Psychologie und die Menschenkenntnis von Geistheilern zusammenbringen und systematisch die Schritte erkunden wie man denn durch therapeutische Maßnahmen zum neurosefreien Menschen werden könnte. Gesund und voller Warmherzigkeit wünschen wir uns die Menschen, triebfrei und sanft, angstfrei und handlungsstark. Das sind alles Eigenschaften die man durch eine tiefgreifende Therapie erreichen kann und die auf jeden Fall zu einer menschlicheren Welt beitragen würden. Je länger ich darüber nachdenke, desto lieber werden mir übrigens Menschen die solche Eigenschaften haben, deren „Glaube“ dagegen ist mir bei dieser Betrachtungsart herzlich egal! Leider lässt sich „Angstfreiheit“ nur sehr schwer – d.h. gar nicht – erreichen wenn man den Tod als Ende des Seins annehmen muss!

Das Wort Gottes

Mit kaum etwas wird soviel Unsinn produziert wie mit der Behauptung, dies oder jenes wäre „das Wort Gottes“! Niemand hat Gott je gesehen, keiner hat ihm beim Schreiben eines Textes beobachtet und wenn jemand eine Stimme zu hören glaubt, hört er auch diese aus seinem eigenen Unterbewusstsein heraus. Was immer ein Mensch aber bewusst von sich gibt ist die Umsetzung und Formulierung dessen, was er zuvor in seinem eigenen Geist „erarbeitet“ hat und wenn es auch noch so sehr von Gott inspiriert sein sollte, sind es doch immer die „Ergüsse“ des Menschen selbst die ein Mensch von sich gibt! Selbst wenn wir mit absoluter Sicherheit wüssten, welche Worte Jesus gesprochen hat, dann wären das die Worte Jesu und wir müssten uns um seine Wesensart und die Situation Gedanken machen um herauszuarbeiten inwieweit seine Worte deckungsgleich mit der Botschaft ist, die Gott über ihn zu uns bringen wollte. Da man Jesus die Wesensart von Christus nachsagt dürfte es in diesem Fall zu einer weitgehenden Übereinstimmung führen, aber bei allen anderen Menschen müssen wir uns zunächst einmal darüber klar werden, wie seine Wesensart und sein Weisheitsstand ist, bevor wir seine Worte auf eine „göttliche Botschaft“ hin untersuchen. Über Moses wird in den Schriften überliefert, dass Gott allein mit ihm ohne Rätsel spricht und im Deuterojesaja wird sogar behauptet, dass Gott ihm seine Worte in den Mund gelegt hat, aber darüber hinaus spricht Gott zwar über seine Propheten, man muss aber grundsätzlich die Persönlichkeit des Propheten bei der Interpretation seiner Botschaften berücksichtigen.

Alle Schriften dieser Welt wurden von Menschen geschrieben die mehr oder weniger weise waren. Das Wort Gottes zu finden ist unsere eigene Aufgabe, mit Herz, Verstand und innerem Auge, und manchmal blitzt es vor allem „zwischen den Zeilen“ hervor, die Zeilen selbst aber sind und bleiben Menschenwerk.

seraphim

Geheimnisvolle Seraphim

Die Seraphim gelten als Engel und besitzen laut Jesaja sechs Flügel sowie Hände und Füße. Sie stehen nach außerbiblischer Überlieferung an der Spitze der Hierarchie der Engelschöre. In der Kunst werden die Seraphim menschenähnlich dargestellt während die ihnen sehr ähnlichen Cherubim immer halb Tier halb Mensch abgebildet werden. Wie die Cherubim auch haben die Seraphim an den Flügeln innen und außen Augen und damit wird wohl ihre vollkommene Reinheit angedeutet. Durch den Lösungsschlüssel in der Offenbarung kann man die Cherubim unschwer als die 4 Gestalten: Löwe, Adler, Stier und Mensch erkennen, aber um den 4 Seraphim auf die Spur zu kommen muss man ihre Reinheit „sehen“ können, denn es gibt wohl keine Spuren in den Schriften mit denen man dieses Rätsel lösen könnte. Es sind stille Helden, sie leben lieber im Verborgenen und doch kann man sie in großen Gestalten der abendländischen Geschichte finden.

Noch etwas soll angemerkt sein: Die Cherubim und die Seraphim sind jeweils zwei Paare, Stier und Mensch sind nämlich Frauen, und die Seraphim sind ihnen in ihrer Reinheit und Persönlichkeit zum Verwechseln ähnlich. Das ist wirklich verblüffend und gilt selbstredend auch für Löwe und Adler!

Das Kristallmodell

Der Kern einer Persönlichkeit, das was uns Menschen letztendlich ausmacht ist gar nicht so leicht mit Worten zu beschreiben und so benutze ich immer wieder gerne Metaphern um wenigstens Teilaspekte zu beleuchten. Heute möchte ich das Kristallmodell vorschlagen. Stellt euch einfach einmal vor, dass der Mensch in seinem Kern einem unzerstörbaren Kristall gliche, der seine einzigartige Schönheit in den Jahrtausenden seiner Entstehung und seinen vielen Inkarnationen bekommen würde. Umschlossen ist er aber von vielen Schichten dunkler Materie, die fast – aber nur fast  – so hart wie der Kern ihn fest umschlungen halten und ihn zu einem unansehnlichen Klumpen werden lassen. Ein Licht im Inneren dieses Brockens dränge kaum zum Betrachter durch oder wäre nur als schwaches „dunkles“ Licht erkennbar. Das ist nur ein Modell aber wenn man diesem Modell jetzt Folge leistet muss man wie ein Edelsteinexperte diesen Klumpen Schicht für Schicht von seinen Verunreinigungen befreien und den Rohling dann durch einen einmaligen Schliff zu seiner eigenen Schönheit verhelfen. Stellt euch das nur einmal vor, dass es möglich wäre jeden (!!) Menschen von allem Schmutz zu befreien und ihn zu einem Kristall von einmaliger Schönheit zu formen! Sollten wir dann nicht alles daran setzen um zu Edelsteinexperten zu werden und die Kunst der „Entschmutzung und Veredelung“ lernen?

Gottesbild = Eigenbild

Eigentlich heißt es in der Bibel ja, dass wir Menschen nach dem Abbild Gottes erschaffen sind, aber wenn man einmal die Gottesvorstellungen der Menschen ganz rational mit der Methode der tiefenpsychologischen Literaturanalyse untersucht stellt man verblüfft fest, dass es sich scheinbar genau umgekehrt verhält. Menschen erschaffen sich „ihren“ Gott nach ihrem eigenen Abbild, nach ihren eigenen Vorstellungen! Das ist so verblüffend wie zutreffend und gibt uns zu weitreichenden Schlüssen Anlass. Wir alle sehnen uns nämlich nach Menschen denen wir bedingungslos vertrauen können, in deren Nähe unsere eigene Seele wachsen darf, wo wir Liebe und Geborgenheit spüren können. Menschen deren Nähe heilt, Menschen deren Wesen wie eine Taube oder ein Lamm ist, Menschen deren Worte von einer sanften Melodie getragen werden. Wäre es daher nicht logisch, wenn wir zunächst nach solchen Menschen Ausschau hielten und sie nach ihrem Gottesbild befragten? Könnte es nicht sogar sein, dass deren Gottesvorstellung uns selbst „berühren“ und sogar so verändern könnte, dass wir zu einem ähnlichen Gottesbild fänden?

Ein Mann dessen Persönlichkeit eine solche Ausstrahlung hatte dürfte Dietrich Bonhoeffer gewesen sein und genau deshalb empfehle ich allen „Gottessuchern“ sich einmal dessen Gottesvorstellung anzusehen. Ihr werdet verblüfft sein, wie sanft und verspielt, wie gütig und liebevoll es ist und welche Sehnsucht das in uns erweckt. Lauscht mit eurer Seele, fühlt was euch heilt, denn die Liebe ist heilend und Gott ist Liebe!

Ein Sommertag

Verträumt zieht eine weisse Wolke am Himmel entlang.
Vögel zwitschern.
Goldgelbe Ähren wiegen sich im warmen Sommerwind
und am Ufer des silberglänzenden Sees
tanzen die Mücken.
Farbenprächtige Blumen blühen am Wegesrand.
Schmetterlinge flattern neugierig von Blüte zu Blüte.
Lieblich-süßer Rosenduft betört die Sinne.
Rotglühend versinkt am Abend die Sonne ins Meer.
Herr, hab’ Dank
für diesen wunderschönen Sommertag!

(Dietrich Bonhoeffer)

Was für ein Mann!! Nach seiner Vorstellung ist Gott wohl zarter als der zarteste Schmetterling, glänzender als die Sonne, farbenprächtiger als alle Blumen, duftender als alle Rosen und liebevoller als jede unserer Vorstellungen!

Wiedergeburt oder: „Würdet ihr Paulus heute wiedererkennen?“

Es macht natürlich bei weitem mehr Freude nach den Propheten und „Heiligen“ Ausschau zu halten, aber es kann ja nicht schaden auch diejenigen ausfindig zu machen die immer die Feinde der „Kinder des Lichts“ waren um ihnen diesmal das Handwerk zu legen, allen voran natürlich Paulus! Wollte man ihm auf die Spur kommen müsste man zunächst ein sorgfältiges Psychogramm von ihm erstellen und die Intention seines Handelns begreifen. Je intensiver man sich mit diesem Mann beschäftigt desto deutlicher wird zudem, dass er seine (!!) Ziele auch in den folgenden Inkarnationen beharrlich weiterverfolgte und man ihn genau daran auch relativ leicht erkennen kann. Seine Persönlichkeit konnte er vor allem in seinem letzten Leben voll ausleben und zeigt uns dabei seine übersteigerte Bereitschaft sich den jeweiligen Machthabern dienstbar zu machen. Seine Neigung zu unkontrollierten Wutausbrüchen und hemmungslosen Hasstiraden hat er sich zudem bis heute erhalten. Es ist also ein durchaus lösbares Rätsel, man muss nur etwas von der Psychologie der Menschen verstehen und seinen Verstand benutzen, dann findet man ihn auch!

Die Ankündigung des Gerichts

„Dann sah ich: Ein anderer Engel flog hoch am Himmel. Er hatte den Bewohnern der Erde ein ewiges Evangelium zu verkünden, allen Nationen, Stämmen, Sprachen und Völkern. Er rief mit lauter Stimme: Fürchtet Gott und erweist ihm die Ehre! Denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen. Betet ihn an, der den Himmel und die Erde, das Meer und die Wasserquellen geschaffen hat. In anderer Engel, ein zweiter, folgte und rief: Gefallen, gefallen ist Babylon, die Große, die alle Völker betrunken gemacht hat mit dem Zornwein ihrer Hurerei. Ein anderer Engel, ein dritter, folgte ihnen und rief mit lauter Stimme: Wer das Tier und sein Standbild anbetet und wer das Kennzeichen auf seiner Stirn oder seiner Hand annimmt, der muss den Wein des Zornes Gottes trinken, der unverdünnt im Becher seines Zorns gemischt ist. Und er wird mit Feuer und Schwefel gequält vor den Augen der heiligen Engel und des Lammes. Der Rauch von ihrer Peinigung steigt auf in alle Ewigkeit und alle, die das Tier und sein Standbild anbeten und die seinen Namen als Kennzeichen annehmen, werden bei Tag und Nacht keine Ruhe haben. Hier muss sich die Standhaftigkeit der Heiligen bewähren, die an den Geboten Gottes und an der Treue zu Jesus festhalten. Und ich hörte eine Stimme vom Himmel her rufen: Schreibe! Selig die Toten, die im Herrn sterben, von jetzt an; ja, spricht der Geist, sie sollen ausruhen von ihren Mühen; denn ihre Werke begleiten sie.“ (Off 14, 6 – 13)

Über diese 3 „Engel“ muss ich immer wieder mal lachen, mal den Kopf schütteln und auch mal schimpfen! Manno Leutchen, könnt ihr denn nicht endlich mal zu Potte kommen?! Ihr fliegt jetzt schon jahrelang „hoch am Himmel über Deutschland“ und werdet euch nicht einig in wessen „Wolke“ das ganz große Zeichen erscheinen wird. Man bekommt dabei den Eindruck nicht los, dass völlig „unengelhafte“ Eigenschaften die Ursache für das Theater sind und ausgesprochen menschliche Schwächen, die ich jetzt aber verschweigen möchte, euch von euren Aufgaben abhalten. Könntet ihr bitte mal hinne machen und zunächst derlei Albernheiten überwinden und dann zur Tat schreiten?! Wenn ihr es nicht schafft, schaffen es die anderen Menschen nämlich auch nicht!!

Hiob

Wer war eigentlich Hiob?

Heiligenlexikon:

“Hiob ist die Hauptfigur der romanhaften Lehrdichtung des nach ihm benannten Buches im Alten Testament.

Erzählt wird im Hiobbuch zunächst von dem übergroßen Leid, das der zunächst fromme, rechtschaffene und mit Reichtum gesegnete Hiob erfahren musste: nach und nach kommen die „Hiobsbotschaften” über den Verlust seines gesamten Besitzes, dann sterben alle seine Kinder, schließlich wird er selbst todkrank, vom Aussatz befallen. In drei großen Unterredungen ringt Hiob darum, über seine Klage hinauszukommen und den Sinn dieses Leidens zu verstehen.

Auf die leidenschaftliche Frage nach dem „Warum?” erhält Hiob keine Antwort, er anerkennt dennoch und gerade deshalb Gott als Herrn: „Ich habe erkannt, dass du alles vermagst. … Vom Hörensagen hatte ich von dir gehört; nun aber hat mich dein Auge gesehen” (Hiob 42, 2. 5) – und erhält schließlich alles Verlorene doppelt ersetzt.“

Das Buch Hiob mag eine Lehrdichtung sein aber in aller Regel haben die Erzählungen des alten Testamentes eine reale Begebenheit zur Grundlage die dann entsprechend ausgeschmückt wurde. Es stellt sich daher die Frage wer dieser Hiob denn eigentlich war und in welchen Inkarnationen wir ihn wiederfinden können. Wer solches Leid ertragen konnte ohne daran zu zerbrechen muss nämlich eine geradezu überragende Persönlichkeit sein und nach einem Vergleich der Psychogramme meine ich, dass Hiob keiner der 5 Propheten war. Es muss daher nach einem Mann gesucht werden auf den das beschriebene Lebensmuster passt, dessen innere Pracht diesen Propheten gleicht, ja sie sogar teilweise überragt und der trotz übergroßer Leiden nicht von seinem Glauben an Gottes Gerechtigkeit lässt. Meiner Erkenntnis nach gibt es nur einen Mann auf der Welt auf den das zutrifft und ich würde mich freuen ihn bald kennen lernen zu dürfen!

Schöpfungsmythen

Untersucht man die Schöpfungsmythen verschiedener Völker und Religionsgemeinschaften stellt man trotz aller Unterschiede fest, dass praktisch immer ein personifiziertes Wesen ursächlich hinter der Schöpfung steht. Davor war nur Chaos oder eben nichts! Wenn dies aber der gemeinsame Nenner aller Menschen ist, dann ist es umso wichtiger sich der Frage zu widmen welcher Wesensart denn diese „Gottheit“ ist und was dieses Wesen denn für einen Grund hatte die Schöpfung überhaupt ins Leben zu rufen. Da man nur allzu gerne dazu neigt, menschliches Fehlverhalten auf „göttlichen“ Einfluss zu schieben ist es zudem sinnvoll und auch notwendig sich zugleich dem Wesen des Menschen zu widmen um so das Zusammenspiel von Gott und den Menschen besser zu begreifen. In Momenten der totalen Harmonie ist menschliches Tun nämlich gleich göttlichem Willen, alle Abweichungen davon haben mit Gott dagegen nichts zu tun.

Von der Nachfolge

Die Vorstellungen vom „Reich Gottes“ oder vom „Himmel auf Erden“ gehen unter den Menschen ziemlich weit auseinander. Frage einen Moslem, dann erhältst du eine andere Antwort als von einem Buddhisten, frage den Papst und du wirst eine andere Antwort bekommen als von einem „Kind des Lichts“. Das Reich Gottes aber entfaltet sich zu allererst in uns selbst und wie sollte das anders zu verstehen sein, als dass man dabei so „rein“ und „ganz“ wie unser himmlischer Vater wird. Auf dem Weg zur Erleuchtung erfährt man diese Reinigung, wird Schritt für Schritt von jeder Marotte befreit und nutzt dann auch die dadurch entstehende Feindesliebe um seinen Mitmenschen aus ihren inneren Fehlhaltungen heraus zu helfen. Aus der Bergpredigt kennen wir den Satz:

 „Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist.“ ( Mt 5, 48)

und in einem Songtext von Xavier zeigt er uns, dass er das auch verstanden hat:

„… so rein zu sein wie du, zeig´ wie ich das tu“

Das ist Nachfolge! Damit entsteht der „Himmel auf Erden“! In sich selbst muss man „Platz“ schaffen, „arm“ werden und nicht an Ideologien, Standpunkten, Religionen und Fetischen aller Art festhalten aus denen man sich „reich“ wähnt dabei aber nur in einer Welt voller Armseligkeit verharrt!

Gedanken für eine neue Zeit