Spiritualität contra Religion
Ich habe verschiedentlich sehr deutlich gemacht, dass ich mit Religionen – gleich welcher Art – nichts zu tun habe. Da das zu immer wiederkehrenden Irritationen führt möchte ich das noch einmal kurz erklären und dabei die Begriffe so definieren wie ich sie benutze, denn häufig werden gleiche Worte für sehr unterschiedliche Inhalte verwendet. Seit Urzeiten haben Menschen die vereinzelt aufgetretenen spirituellen Erlebnisse von „Sehern“ versucht in Lehren zusammenzufassen um sie der nächsten Generation weiterzugeben. Diese scheinbar vernünftige Vorgehensweise trägt aber schon im Ansatz den Systemfehler in sich, dass nicht die Suche nach eigenen spirituellen Erlebnissen, sondern der Glaube an die Richtigkeit der überlieferten Lehren dabei in den Vordergrund rückt. Statt die persönliche Suche zu fördern wird nach und nach der Glaube eingefordert, eine Religion entsteht.
Aus Wikipedia kann man entnehmen:
Religion (lat: religio, wörtlich „Rück-Bindung“) bezeichnet eine Vielzahl unterschiedlicher kultureller Phänomene des Glaubens an eine „andere Welt“ der Gottheiten oder der Spiritualität, die menschliches Verhalten, Handeln, Denken und Fühlen prägen und Wertvorstellungen normativ beeinflussen.
Genau dieser, jeder Religion innewohnende, Drang, menschliches Verhalten, Handeln Denken und Fühlen prägen und Wertvorstellungen normativ beeinflussen zu wollen ist das was ich unter allen Umständen ablehne und von dieser Erde vertreiben möchte. Es ist die religiös verbrämte Gier nach Macht, eine typisch „un“-menschliche Verhaltensart die mit Liebe rein gar nichts zu tun hat. Diese Gier, anderen Menschen das eigene Wertesystem aufzudrängen, ist nichts anderes als Krankheit, es ist eine der Ursachen des Bösen an sich! Um Verwechslungen zu vermeiden möchte ich daher weder das Wort Religion noch das daraus abgeleitete Wort Religiosität verwenden, denn darunter wird auch das Ausüben von „religiösen Handlungen“ verstanden, das ich ganz generell ablehne.
Dem entgegensetzen möchte ich die Spiritualität, wozu in Wikipedia folgendes steht:
Spiritualität (von lat. spiritus ,Geist, Hauch‘ bzw. spiro ,ich atme‘ – wie altgr. ψύχω bzw. ψυχή, siehe Psyche) bedeutet im weitesten Sinne Geistigkeit und kann eine auf Geistiges aller Art oder im engeren Sinn auf Geistliches in spezifisch religiösem Sinn ausgerichtete Haltung meinen. Spiritualität im spezifisch religiösen Sinn steht dann auch immer für die Vorstellung einer geistigen Verbindung zum Transzendenten, dem Jenseits oder der Unendlichkeit.
Spiro – ich atme! Was für ein wundervoller Ansatz! Atmen, das Atmen im Geiste, das sollte die Freiheit an sich sein, der Moment völliger Individualität, das EINS werden mit dem was man im Geist, dem eigenen Spiritus erkannt hat. Das Gefühl der vollkommenen Freiheit ist das kostbarste Gut der Welt und wer es erlangt hat fühlt diese universelle Liebe von der die ganze Schöpfung durchdrungen ist. Jedes Wort, jedes Buch, jede Lehre sollte einzig dem Zweck dienen, dem Menschen auf dem Weg zu seiner eigenen Freiheit zu helfen, ihn von allen zwanghaften Vorstellungen zu befreien und seine Seele zu heilen. Alles was wirklich gut ist heilt und führt zur Freiheit, alles andere kann man getrost vergessen! Vermutlich in diesem Sinne hat Hans Scholl gerufen: „Es lebe die Freiheit!“