Zur Weiblichkeit in Psyche, Seele und
kollektivem Unterbewusstsein
Untersucht man die Wahrnehmungen von Mann und Frau kann man nicht nur eine deutlich unterschiedliche Gewichtung dieser erkennen, sondern auch generell geschlechterspezifische Wahrnehmungsfähigkeiten herausarbeiten, was zu weitreichenden Schlüssen hinsichtlich der unbewussten Kommunikation unter den Menschen führt. Zunächst mache man sich klar, dass es zu jeder Körperlichkeit auch eine psychisch/seelische Entsprechung gibt, denn nur so ist eine Wechselwirkung von Körper und Seele darstellbar. Augenscheinlich können Frauen darum auch Gefühle entwickeln die sich ausschließlich auf ihre Weiblichkeit zurückführen lassen und beim Mann keine Entsprechungen haben. Erfahrungen mit der eigenen Weiblichkeit führen nämlich zu einer anderen psychisch/seelischen Entwicklung und wer den deutlichen Entwicklungsschub beobachtet den Frauen nach der Geburt ihres ersten Kindes erfahren, weiß unmittelbar worauf ich hier abziele.
Weiblichkeit ist nämlich ein komplexer Schöpfungsbereich, der alle damit verbundenen Elemente und Erfahrungen umfasst und so einen Persönlichkeitsteil darstellt der von Männern zwar erkannt, aber eben niemals erfahren und damit auch niemals wirklich erfasst und in der Persönlichkeit integriert werden kann. Der komplette Themenbereich von Empfangen, Austragen, Gebären und Stillen ist nämlich der wesensmäßig ursprüngliche Schöpfungsakt und hat somit weitreichende Auswirkung auf die seelische Entwicklung einer Frau, währenddessen der Zeugungsakt durch den Mann zwar in der Gesellschaft überragend hochstilisiert wird, er aber eigentlich für den Mann kaum nennenswerte seelische Bedeutung hat. Daraus resultiert auch, dass eine Frau Mutterliebe zu ihrem Kind entwickelt die die Fähigkeiten und Möglichkeiten eines Mannes zur Kindesliebe bei weitem übersteigen. Wie aber an anderer Stelle ausgeführt ist die Mutterliebe die Grundlage des Lebens und der gesunden Entwicklung eines Kindes.
Mit Fug und Recht kann man daher die Weiblichkeit als fundamentalen Persönlichkeitsteil als der Schöpfung selbst näherstehend ansehen, als es alle übrigen Eigenschaften oder Wahrnehmungsfähigkeiten von Mann und Frau es sind. Eine Schöpfung ohne Weiblichkeit ist daher nicht denkbar!
Die Erfahrung der eigenen Weiblichkeit setzt sich aber nicht nur im Bewusstsein, sondern ebenso im Unterbewusstsein fest. Erfahrene Weiblichkeit wird zur prägenden Persönlichkeitseigenschaft. Und jetzt ist der Schritt zur Postulierung eines unter Frauen bestehenden „weiblichen Netzwerkes“ rasch getan, denn ganz offensichtlich können Frauen unbewusst über genau diese, ihrer weiblichen Seelenanteile entsprechenden, „Kanäle“ miteinander kommunizieren, sich wortlos austauschen, einander erkennen und verstehen. Oder anders ausgedrückt: so wie es ein kollektives Unterbewusstsein aller Menschen gibt muss es auch ein rein weibliches kollektives Unterbewusstsein geben an dem Männer aufgrund des fehlenden weiblichen Seelenanteils nicht teilhaben können.
Man könnte es auch so formulieren, dass es im kollektiven Unterbewusstsein spezifisch weibliche Bereiche gibt die zur unbewussten Kommunikation der weiblichen Seelen untereinander dienen.
Und so wie sich im kollektiven Unterbewusstsein die Wertesysteme und gruppenspezifischen Erfahrungen sammeln, ist davon auszugehen, dass die Jahrtausende lange Unterdrückung alles Weiblichen tiefe Spuren im kollektiven Unterbewusstsein der Frauen hinterlassen hat und nun im Wassermannzeitalter davon geheilt werden muss! Dies bedeutet einen fundamentalen Wandel des Denkens in allen Bereichen unseres Daseins! Absolut alle Werte, Normen, Verhaltensregeln und Paradigmen der alten Zeit müssen in einem langen und kollektiven Prozess eine Neuorientierung erfahren und zudem alle weiblichen Seelen mit Liebe und Weisheit von den Wunden vergangener Zeiten geheilt werden. Manches davon können vermutlich nur Frauen untereinander ausheilen, aber den gesellschaftlichen Prozess zur Neuausrichtung aller Werte muss gerade auch von Männern geführt werden die sich zudem selbst bis in die tiefsten Winkel ihre Seele verändern müssen um in Zukunft wirklich allen Erwartungen der Frauen gerecht werden zu können!
An dieser Stelle möchte ich meinen Dank an die wunderbare Tamar aussprechen, die mir mit ihrem unerhört mutigen Engagement zu diesen Einsichten verholfen hat! Vor vielen, vielen Jahren musste ich eine schwere Entscheidung treffen, die unsere Lebenswege auseinander riss. Es gibt dafür keine Entschuldigung, aber ich gebe mein Wort, dass ich den dadurch entstandenen Schmerz wieder gut machen werde!