Der Heilige Geist
Fragment 9, Spalte 2; Fragment 10, Spalte 1 (1) Er öffnete Seine Barmherzkigkeiten . . . alle die Bedürfnisse Seiner Schatzkammer, und um Nahrung zu geben (2) jedem lebenden Wesen. Da ist kein [Wenn er] seine Hand verschließt und der G[eist allen] (3) Fleisches zurückgezogen ist, sollst du nicht in ihm, und [mit] seiner Schand[e] wird dein Gesicht bedeckt sein, aber durch deine Vermittlung (4) [wird er herauskommen] aus dem Gefängnis, wie Und wenn er eine Leihgabe empfängt, [zahlt er] sie schnell voll (zurück).
O du, belohne ihn, denn dein Geldbeutel (S) von Schätzen gehört dem, dem du verpflichtet bist, (wenn auch nur) um deines Nächsten willen. Du wirst all dein Leben mit ihm. (Darum) gib (ihm) schnell zurück, was immer (6) ihm ¤ gehört; sonst wird er deinen Geldbeutel nehmen. In deinen Angelegenheiten kompromittiere nicht deinen Geist. Tausche nicht deinen Heiligen Geist für irgendwelchen Reichtum, (7) denn kein Preis ist [deiner Seele] angemessen.
Suche bereitwillig das Gesicht des[sen, der Voll]macht über deine Schatzkammer hat, und in seiner eigenen Sprache (8 ) [sprich mit ihm]. Auf diesem Weg wirst du deine Befriedigung finden. Verlasse nicht deine Gesetze, und halte deine Geheimnisse (geheim). (9) Wenn Er dir Seinen Dienst aufträgt (erlaube keinem) Schlaf, deine Augen (zu betreten), bis du es [alles] getan hast (10) füge ni[cht] hinzu. Wenn er bedürftig ist und sei nicht großzügig zu ihm. Auch Reichtum ohne (ll) Dein [Auge] soll sehen, denn groß ist der Eifer für (12) Bei Seinem Willen ergib dich selbst in Seinen Dienst, und die Weisheit Seiner Schatzkammer (13) du wirst ihn beraten und ihm ein erstgeborener Sohn werden, und er wird dich lieben, wie ein Mann sein einziges Kind liebt. (14) Weil du [O du, verlasse dich nicht auf das . . . und bleibe nicht wach (in der Nacht) wegen deines Geldes, (15) [und während der Nacht], fahre fort, darunter zu le[id]en. Und auch erniedrige nicht deine Seele [für] jemanden, der es nicht wert ist, sondern eher se[i] (16) zu ihm Schlage nicht jemanden, der nicht deine Stärke hat, damit du nicht strauchelst und dich selbst tief erniedrigst (17) deine Seele mit der Güte des Reichtums.
Du wirst den Wind bestellen und deinem Herrn umsonst dienen, so (18 ) verkaufe deine Herrlichkeit nicht für Geld, und tausche nicht mit deinem Erbe, damit nicht deine leiblichen Erben verarmen. Versprich ihnen nicht (19)
Wenn da keine Kelche sind, trinke keinen Wein, und wenn da keine Speise ist, bitte nicht um Delikatessen. O du, (20) .. Wenn dir] Brot fehlt, rühme dich nicht deiner Armut. Du bist bedürftig (21) Plündere [nicht], um am Leben zu bleiben, und verdünne auch nicht (den Inhalt eines) Gefäßes deine [Ge]setze . ..
Das Geheimnis der Existenz und die Wege der Wahrheit
Fragment 10, Spalte 2 (5) So erinnere dich, daß du bedürftig bist . .. was du willst, (4) wirst du nicht finden. In deiner Untreue wirst du trägt Er dir auf (S) Strecke nicht deine Hand danach aus, damit du dich nicht versengst [und] dein Körper in Seinem Feuer verzehrt wird wie So zahlte Er ihm zurück. (6) Aber da wird Freude für dich sein, wenn du dich von ihm reinigst.
Auch nimm keinen Reichtum von einem Mann, den du nicht kennst,
(7) damit es nicht zu deiner Armut beitrage. Wenn (Gott) bestimmt hat, daß du in [deine]r Armut sterben sollst, so hat Er dies festgesetzt; aber verderbe nicht deinen Geist (8 ) deswegen. Dann sollst du dich niederlegen mit Wahrheit, und Er wird [ihn]en (den aufzeichnenden Engeln) deine Sündlosigkeit deutlich verkün[den]. Als deine Bestimmung (9) wirst du [Ewiges] Glück erben. [Denn] (obgleich) du arm bist, begehre nichts außer deinem eigenen Teil; und laß kein (Verlangen) dich verschlingen, damit du nicht abtrünnig (10) wirst. Und wenn Er dich aufrichtet, verhalte dich ehrwürdig. Und frage unter Seinen Kindern nach dem Geheimnis der Existenz; dann wirst du Kenntnis über (11) Sein Erbe erlangen und in Gerechtigkeit wandeln, denn Gott wird nicht . . . auf allen deinen Wegen. Huldige denen, die dir Herrlichkeit bereiten, (12) und lobe Seinen Namen ohne Ende, denn aus Armut hat Er dein Haupt erhoben und dich unter Edle gesetzt. (13) Er hat dir Vollmacht über das Erbe der Herrlichkeit gegeben, so suche Sein Gefallen ohne Ende. (Obgleich) du arm bist, sag[e] nicht: »Ich bin arm, so (14) kann ich kei[ne] Erkenntnis suchen.« (Eher) beuge deinen Rücken aller Disziplin, und
durch al[le Weish]eit reinige dein Herz, und in dem Reichtum deiner (15) geistigen Fülle erforsche das Geheimnis der Existenz. Und denke über alle Wege der Wahrheit nach, und bedenke alle Wurzeln des Bösen. (16) Dann wirst du wissen, was bitter ist für einen Mann und was süß ist für eine Person. Ehre deinen Vater in deiner Armut (17) und deine Mutter durch dein Verhalten. Denn wie der Vater eines Mannes, so sind seine Arme, und wie seine Beine, so ist seine Mutter. Sicherlich (18 ) haben sie dich geleitet wie eine Hand, und genau wie Er sie über (deinen) Geist bestimmt hat, so sollst du ihnen dienen. Und genau wie Er (19) deine Ohren für das Geheimnis der Existenz geöffnet hat, (so) sollst du sie ehren um deiner eigenen Ehre willen. Gen[au wie] . . . verehre sie (20) um deines eigenen Lebens willen und um deine Tage zu verlängern.
(Obgleich) du in Armut bist . .. (21) ungesetzlich. Wenn du eine Frau in deiner Armut nimmst, nimm sie von den Töchter[n des…] (22) von dem Geheimnis der Existenz. In deiner Gesellschaft, geh zusammen mit der Helferin deines Fleisches
Die Funde aus Qumran beinhalten teils bekannte Bücher der Bibel, teils aber auch völlig unbekannte Texte die uns Einblick in eine ganz andere Zeit und Denkwelt geben. Viele dieser Texte, wie zum Beispiel die Kriegsrollen, sind nur schwer zu verstehen und bleiben uns fremd. Das obige Fundstück aber halte ich für sehr bemerkenswert, denn er ist wohl an einen Mann gerichtet der eines Tages „Vollmacht über das Erbe der Herrlichkeit“ bekommen und seinem Vater und seiner Mutter durch sein Verhalten „Ehre“ bringen soll. Es sind ganz schön genaue Anweisung die dieser von unseren Altvorderen auf seine „Aufgabenliste“ geschrieben bekommt und man kann sich ganz gut vorstellen, dass der Angesprochene nicht gerade amüsiert sein wird wenn er diese Texte lesen wird:
– aus seinem Gefängnis der Schande soll er hervortreten
– Geld schnellmöglichst abgeben und nicht dananch gieren
– gesetzestreu und verschwiegen leben
– nie gegen Schwache kämpfen
– dem Herrn umsonst dienen
– ständig nach Erkenntnis streben und sich nicht beschweren
– und sich natürlich nur mit seinem Eheweib öffentlich zeigen
Es ist aber vor allem erstaunlich mit welchem Eifer sich die Menschen der damaligen Zeit daran gemacht haben ihre Erkenntnisse uns Heutigen – und damit auch sich selbst – aufzuschreiben und so sicher zu verstecken, dass sie wirklich bis in unsere Tage erhalten und unentdeckt blieben. Ich halte solche Fügungen für Wunder des Heilsplanes ohne die der Plan nicht gelingen könnte!