Weibliches Feuer anstelle männlichen Machtgehabes
Weibliches Feuer kann man von männlichem Machtgehabe leicht unterscheiden, denn man muss eigentlich nur mit offenem Herzen und wachem Verstand zuhören. Ich will heute einmal eure Menschenkenntnis auf die Probe stellen und gebe euch zwei Texte zum „schmecken“. Fühlt mal, für mich sind das zwei Welten! Vorab sei jedoch noch erwähnt, dass lichtvolle Männer sehr wohl „weibliches Feuer“ in sich tragen können und die „Töchter der Finsternis“ manchmal mehr „männliches Machtgehabe“ ausstrahlen als es Männer tun.
Text 1:
Wer euch aber ein anderes Evangelium verkündigt, als wir euch verkündigt haben, der sei verflucht, auch wenn wir selbst es wären oder ein Engel vom Himmel. Was ich gesagt habe, das sage ich noch einmal: Wer euch ein anderes Evangelium verkündigt, als ihr angenommen habt, der sei verflucht.
Text 2:
Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig. Sie ereifert sich nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf. Sie handelt nicht ungehörig, sucht nicht ihren Vorteil, lässt sich nicht zum Zorn reizen, trägt das Böse nicht nach. Sie freut sich nicht über das Unrecht, sondern freut sich an der Wahrheit.
Die „Melodie“ dieser Texte ist so unterschiedlich wie sie unterschiedlicher gar nicht sein könnte. Im ersten Text wird die Gültigkeit des eigenen Wortes unwiderruflich postuliert, ja ein Leben ohne diese „Wahrheit“ wird regelrecht verflucht. Der zweite Text aber ist so unendlich harmonisch, dass man regelrecht ins Schwärmen kommen kann und nicht zu Unrecht ist dieser Text auch sehr beliebt und weithin bekannt, während man den anderen Text meist überliest. Für mich sind das ausgesprochen typische Beispiele an denen man „männlichen Machtanspruch“ und „weibliches Feuer“ unterscheiden kann. Ganz sicher aber fühle ich eines: Die beiden Texte stammen nicht von ein und derselben Person!