Ein Meilenstein im Heilsplan

Wenn man die Erzählung von der Beinaheopferung des Isaak in der Genesis buchstabengetreu auslegt muss man zwangsläufig zu dem Schluss kommen, dass Gott ein „befehlender und nach eigener Willkür handelnder“ Gott ist, dem man auch dann Gehorsam entgegenbringen muss wenn die Forderung offenkundig unmenschlich ist. Diese Wesensart passt aber ganz und gar nicht zu dem Wesen das sich uns derzeit offenbart und da wir Gott als unwandelbar annehmen, müssen wir diesen Text eben gänzlich anders auslegen um seinen Sinn zu verstehen! Es ist aber typisch für biblische Texte dieser Art, dass innere Konflikte und Kämpfe so beschrieben werden als handelte es sich um ein Zwiegespräch zwischen einem Menschen und Gott. Abraham dürfte einen Konflikt seiner Zeit in sich ausgekämpft haben, hat dem „Befehl des Satans“ zu einem Menschenopfer widerstanden und dem „Ruf der Menschlichkeit“ Folge geleistet. Abraham gelang damit ein großer Schritt zur humanen Zivilisation und wenn er wirklich glaubte, dass Gott beide Handlungsarten in Erwägung gezogen hätte, dann hatte er den Erkenntnisstand: „Unterscheidung der Geister“ eben noch nicht erreicht, denn von diesem Moment an weiß man, dass von Gott nur Gutes und alles Böse vom „Satan“ kommt!