Gott braucht keine Kirche, Jesus wollte keine Kirche!
Zu diesem Thema schreibt der bekannte Theologe und Kirchenkritiker Eugen Drewermann in seinem neuen Buch „Das Lukas-Evangelium“:
„Sobald man die „Sache“ Gottes zu organisieren beginnt, sobald man das Anliegen Jesu institutionalisiert, sobald man die „Nachfolge“ „Christi“ mit der Vergabe von kirchlichen Titeln und Ämtern verbindet, wird sich absolut nichts in der Geschichte der Menschheit verändern; man wird lediglich eine weitere Gruppe begründen, die im Konkurrenzkampf mit anderen Gruppen sogar noch rabiater und bedenkenloser in der Wahl ihrer Mittel vorgehen wird als alle „säkularen“ Gruppen zuvor; denn sie dient ja Gott, denn sie vertritt ja Gott, denn sie ist ja Gott selber auf Erden. Der absolute Gruppenegoismus trägt da das Firmenschild Gottes, und das „Gott-Logo“ selbst erteilt allem, was bisher schon an Grausamkeit und Gewalt in der menschlichen Geschichte wütete, nicht nur die Absolution des Absoluten, sondern verpflichtet geradewegs dazu. Die Unmenschlichkeit plakatiert sich als Gottesdienst: – heilige Kriege, die Segnung von Waffen und immer wieder die unerträgliche Bigotterie, Gott anzuflehen um seinen Beistand für die eigenen Truppen. Keine Religionsgemeinschaft auf Erden hat sich seit mehr als 1500 Jahren mit solch einer Mischung aus dogmatischer Starre, rigidem Fanatismus und aggressivem Machtwillen gegen alle anderen Glaubensrichtungen durchzusetzen versucht und vermocht wie die „christlichen“ Kirchen, darunter in gerader Linie der Kirchenstaat Roms mit der absolutistischen Papstmonarchie an der Spitze“
(Eugen Drewermann, Das Lukas-Evangelium Bd 1, S. 694)
Die uns heute bekannten „christlichen“ Kirchen sind daher bestimmt nicht im Sinne Jesu, sie wirken nicht in seinem Sinn und haben nicht einmal etwas mit seiner Lehre zu tun! Man verehrt ihn dort durch äußere Handlungen aber folgt ihm nicht innerlich auf dem Weg zu Gott, zur Erleuchtung nach, denn das wäre das Ende eben jener Kirchen!