sophie

 Tapferes Mädel!

In ihrem Tagebuch schreibt Sophie Scholl:

„Wie ein dürrer Sand ist meine Seele, wenn ich zu Dir beten möchte,
nichts anderes fühlend als ihre eigene Unfruchtbarkeit.
Mein Gott, verwandle Du diesen Boden in eine gute Erde,
damit Dein Samen nicht umsonst in sie falle,
wenigstens lasse auf ihr die Sehnsucht wachsen nach Dir, ihrem Schöpfer,
den sie so oft nicht mehr sehen will.
Ich bitte Dich von ganzem Herzen,
zu Dir rufe ich, ‚Du‘, rufe ich,
wenn ich auch nichts von Dir weiß, als dass in dir allein mein Heil ist,
wende Dich nicht von mir,
wenn ich Dein Pochen nicht höre, öffne doch mein taubes Herz, mein taubes Herz,
gib mir die Unruhe, damit ich hinfinden kann zu einer Ruhe, die lebendig ist in Dir.
O, ich bin ohnmächtig, nimm Dich meiner an und tue mit mir nach Deinem guten Willen,
ich bitte Dich, ich bitte Dich“  (Tagebuch 15.07.42, Inge Jens, S. 261).

Diese Zeilen berühren mein Herz und eine Sehnsucht erfasst mich die man nur schwer in Worte fassen kann. Sie war so jung als sie dieses Gebet aufschrieb, wohl noch nicht erwacht und doch so unglaublich innig mit Ihm verbunden. Eine nicht veröffentlichte Erinnerung von ihr hat mich zudem tief ergriffen, denn sie erzählte einmal, dass sie als Kind in einer Kirche vor einem Kruzifix stand und aus tiefster Seele darum bat, dass man Jesus doch vom Kreuz herunter nehmen möge!