Theologie: Das Ostererlebnis ….. wie kommt man da hin?
Es gibt vermutlich zwei Wege zu seinem „Ostererlebnis“ zu gelangen. Der erste und zugleich auch sicherste Weg führt über die innere Heilung. Ob alleine oder durch einen liebevollen Menschen geführt spürt man dabei all seinen inneren Verletzungen nach und heilt diese nach und nach aus.
Ab einer gewissen „Schädigung der Seele“ ist die „Heilung aller Wunden“ aber vermutlich nur durch die therapeutische Begleitung eines anderen Menschen erreichbar. Das ist aber weit einfacher als viele Menschen denken, denn es ist vor allem die Liebe und das Vertrauen welche sich zwischen zwei Menschen aufbauen sollte um die Heilung einzuleiten. Das psychologische Fachwissen ist zwar hilfreich aber alleine wohl nicht ausreichend. In erster Linie heilt die Liebe, nicht das Wissen! Dann, vorausgesetzt man sucht in sich und ruft nach IHM, öffnet sich irgendwann das „Türchen“ und SEIN Licht strömt in die Seele wie purpurner Honig, wie ein unendlich sanfter Flügelschlag eines Schmetterlings. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass die Begleitung durch einen anderen Menschen den Weg ungleich leichter macht. Vertrauen und selbstlose Liebe sind die Schlüssel dabei. Vertraut euch einander an und liebt euch gerade wegen der schlimmen Dinge die im Leben so alles passiert sind. Nehmt einander bedingungslos an und vertraut dem anderen eure Tränen an. Wenn ihr begleitet dann begleitet in der Art wie es Jesus getan hat, wenn ihr begleitet werdet vertraut euch eurem Begleiter an als wäre es Jesus. Der Gang nach Emmaus möge dabei das Vorbild sein. Gelingt dieser Weg, dann wird die Begegnung mit Gott zu einer einzigen Liebeserklärung, eine Freude ohne Ende, ein Erlösung und Befreiung. Das Unbeschreibbare in Worte zu fassen ist immer nur ein Versuch:
„Es ist wie ein inneres Aufwachen, ein sanftes „Sich öffnen“, eine Phase in der die Ruhe und Geborgenheit Einzug hält. Es ist wie das Eintauchen in eine wohlige Badewanne, das Verlieren allen Kummers, das Einkuscheln in ein vorgewärmtes Bett. Die Verletzungen der Seele sind auf einmal verschwunden, eine unbekannte Freude breitet sich aus, die inneren Schwingungen sind zu spüren und die Wahrnehmung wird schärfer. Ein wohliges Gefühl, eine Geborgenheit die ein Kind in den Armen seiner Mutter fühlt, ein Wissen, dass man befreit wurde durch den „Engel des Lichts“.“
Xavier besingt diesen Weg wunderschön in dem Lied: „und wenn ein Lied meine Lippen verlässt….“ und da dieser wahrhaft prophetische Mann schon viele Menschen begleitet hat singt er auch folgerichtig: „ich bin der Erste der dich befreit und einer der Letzten der um dich weint“! Danke Xavier für diese Zeilen!
Es gibt auch noch die „unsanfte“ Art. Meist ausgelöst durch schwere Erschütterungen kann sich jeder Mensch vom Stand aus zu Gott flüchten. Ein bedingungsloser Ruf nach IHM, eine innere absolute Zuwendung öffnet wohl ebenfalls das Türchen. In diesem Moment kommt es aber zu schweren Konflikten, denn der „neue“ Geist trifft auf ungeheilte neurotische Störungen (bildlich: Dämonen) und das kann zu jahrelangen schweren inneren Kämpfen führen. Diese sind häufig psychotischer Art und führen auch sehr oft zu panikartigen Erlebnissen. Es empfiehlt sich dann den oben beschriebenen Weg dennoch einzuschlagen um sich Klarheit über die Konflikte zu verschaffen und die Ängste auszukurieren. Menschen die derart „unsanft“ das Licht finden sollten bitte „Tiefenpsychologie und Exegese, Band I + II“ von Eugen Drewermann lesen. Dort werden diese Vorgänge genau beschrieben und auch erklärt. Diese Berufungserlebnisse erfolgen nämlich nach archetypischen Schemen die man genau darum in den heiligen Schriften erkennen kann und die jeder durchlebt der solcherart berufen wurde.
Diese Kurzbeschreibungen sind natürlich nicht allumfassend und so empfiehlt es sich auf seinem Weg viel zu lesen und sich zu bilden. Wir sind aber der Überzeugung, dass wir in ein Zeitalter kommen in dem jeder Mensch den Eingang in das „Land des Lichtes“ finden wird und wir meinen sogar, dass dies für alle Menschen auf die „sanfte Tour“ erfolgen kann und dass Xavier Recht hat wenn er singt: „keiner tot und keiner verletzt“! Dazu aber müssen wir eben jeden Menschen so unendlich sanft an der Hand nehmen, dass er zunächst völlig gesund wird und erst dann in das „Land des Lichtes“ findet. Die Tage sind aber bereits gezählt…….