zur Theologie Drewermanns

Zur Theologie Eugen Drewermanns

Eugen Drewermann ist für mich eine der wichtigsten Personen in meinem Leben. Seine Bücher halfen mir aus einer schweren psychischen Krise heraus, er wurde zu meinem Lehrer und ich freue mich auf die Zeit die bald auf uns zukommt. Sein jahrelanges therapeutisches Wirken hat ihn zu einem überragenden Menschenkenner und weisen Mann werden lassen und so ist es wahrlich nicht leicht für mich seine Theologie mit wenigen Zeilen zu beschreiben und von meinen Gedankengängen abzugrenzen. Auch er schreibt in seinen Büchern immer wieder, dass wir uns in einer Welt absoluter väterlicher (und mütterlicher!!) Güte befinden und wir uns der unbegrenzten Barmherigkeit Gottes sicher sein können. Für Eugen Drewermann ist die Welt allein aus der Gnade Gottes entstanden und nichts außer der reinen Menschlichkeit darf daher uns Menschen leiten. Wer immer je eine Schuld auf sich geladen haben sollte kann sich sicher sein, dass Gott ihm diese Schuld vergibt und Eugen Drewermann fordert dieses Verhalten vehement auch von jedem Menschen ein.

Eugen Drewermann lehnt jede Dogmatik ab und macht sich die Mühe jedes so genannte Wunder in den Evangelien psychologisch und wissenschaftlich korrekt zu erklären. Auch bei ihm gibt es keinen Glauben (bzw. keinen Aberglauben!!) außerhalb des logischen Denkens und der Menschlichkeit. Als Theologe führt er wissenschaftlich einwandfreie Herleitungen die sich jederzeit nachvollziehen lassen.

Eine Welt nach dem Geiste Eugen Drewermanns wäre eine sanfte und gnadenreiche Welt und ich bin sicher, dass seine Theologie in der kommenden Zeit für viele Menschen zur Orientierung dienen wird. Aber ist das die Welt die uns verheißen wurde? Fehlt da nicht noch etwas ganz Entscheidendes? Was könnte die Denkwelt von Eugen Drewermann denn noch weiter vermenschlichen und uns in eine freudvolle Welt voller Liebe und Frohsinn führen?

Man muss schon sehr tief in die Melodie der Schöpfung hineinhören um etwas zu vernehmen, dass man mit dem Wort Gnade, auf die Eugen Drewermann sein theologisches Gebäude aufbaut, nicht mehr erfassen kann. Gnade und Barmherzigkeit mögen heilende Haltungen sein die uns Menschen tragen und reifen lassen, aber sie können an sich nicht der Grund unseres Daseins sein. Sollten denn Menschen wirklich damit glücklich leben können wenn sie von Gott voller Gnade vom Anbeginn bis ans Ende aller Tage getragen werden? Genau hier setze ich mit einer gänzlich anderen Wahrnehmung und Erkenntnis an, die in aller Konsequenz durchdacht zu einem anderen Weltbild führt als es Eugen Drewermann lehrt. Die Welt wurde nach meinem Dafürhalten aus der Freude am Leben erschaffen, aus reiner Lebenslust und nicht aus Gnade. Zudem wurde die Welt nach meiner Erkenntnis nicht in absichtsloser Güte sondern mit einem konkreten Ziel erschaffen. Um IHRE (!!) Ziele zu erreichen wurden die Tage aller Menschen von Anbeginn an geplant bevor wir Menschen erschaffen wurden und Gott war bereits zum Zeitpunkt des Urknalles klar, welche „Sünden“ ein jeder von uns je begehen würde. Aus Freude wurden wir erschaffen, in unendlicher Vorhersehung auf einen Weg geschickt der uns eines Tages IHR und IHM ähnlich machen wird und weil das so ist, braucht Gott uns nicht gnädig unsere Schuld erlassen. Das müsste Er nur dann tun wenn Er uns unsere „Sünden“ überhaupt vorhalten würde. Genau das ist aber gar nicht der Fall! Seine Vorhersehung hat einen Weg für jeden Menschen vorbereitet auf dem ein jeder am Ende all seine Schuld abgetragen haben wird und niemand einem anderen Menschen oder Gott irgendetwas schuldig bleibt! Freut euch! Freut euch von ganzem Herzen, denn wir leben im Geiste unserer Eltern die uns aus Freude am Leben erschaffen haben und die eines Tages als Menschen unter uns Menschen leben werden!