Prophezeiungen auf das “neue Zeitalter”

In praktisch allen Kulturen und Religionen gibt es Langzeitprophezeiungen auf eine zukünftige Weltordnung. Der Zustand der Welt wird darin als katastrophal beschrieben und daher der Untergang der bestehenden Weltordnung als Voraussetzung für einen Neubeginn vorhergesagt. Die Mayas wagten es sogar, diesen Umbruch an ein Datum zu binden, das sie aus einer bestimmten Sternkonstellation ableiteten und man muss ihnen zumindest für diese astronomisch-mathematische Leistung Respekt zollen. Soweit sind sich die meisten Menschen auch einig, aber die Vorstellungen was denn da auf uns zukommen könnte gehen doch arg weit auseinander.

Kurz und knapp könnte man die Prophezeiungen mit den Worten Nostradamus wie folgt wiedergeben:

„Wenn der Fisch übergeht zum Wassermann und der Wassermann die Macht den Platz übernimmt, finden die Menschen den Schlüssel für die Tür und die Tür wird geöffnet.“

Was heißt das aber? Was muss eigentlich geschehen, damit die Menschen in eine „neue Welt“ eintreten? Darüber gehen die Meinungen eben sehr weit auseinander aber ich meine wir sollten einmal versuchen die verschiedenen Deutungsmöglichkeiten zu diskutieren und dabei den „Glauben“ was denn die „richtige“ Deutung ist dabei zurückstellen.

Für mich sind alle „heiligen“ Texte der Welt vor allem „geistig“ zu verstehen und daher verstehe ich auch gerade die Texte die auf einen radikalen Umbruch in der Geschichte der Menschheit hinweisen als Hinweis auf einen geistigen Umbruch. Natürliche Ereignisse mögen von Naturwissenschaftlern untersucht und möglichst auch prognostiziert werden, aber geistig-spirituelle Umbrüche, wie wir sie z.B. vor 2000 Jahren erlebten, sind eben die Domäne der Seher und Propheten.

Eine solche prophetische Aussage findet man daher auch im Prophetenbuch Joel und sie gehört zu meinen Lieblingsstellen der Bibel: (Joel 3,1)

„Danach aber wird es geschehen, dass ich meinen Geist ausgieße über alles Fleisch. Eure Söhne und Töchter werden Propheten sein, eure Alten werden Träume haben und eure jungen Männer haben Visionen.“

Ich stelle mir eben vor, dass das was in früheren Zeiten nur wenigen Menschen widerfuhr – die Berufung und Gottesschau – allen Menschen zuteil werden wird und diese durch dieses geistige Erlebnis eine tiefgreifende Persönlichkeitsänderung erfahren. Sollten die Prophezeiungen zutreffen, dann wird das eben alle Menschen erfassen und wir in einer ganz „neuen“ Welt landen, einer Welt in der sich jeder Mensch der Anwesenheit Gottes bewusst ist.

Diese Welt sollte sich ungefähr so anfühlen: (Jéan de Vézelay 1043-1120)

Es wird eine Zeit kommen dann werden die Menschen endlich die Augen geöffnet haben
Sie werden einen einzigen großen Körper bilden
Von dem jeder von ihnen ein winziger Teil ist
Gemeinsam werden sie das Herz sein
Und es wird eine Sprache geben, die von allen gesprochen wird
Und es wird endlich geboren werden, das große Menschliche.

Es wird eine Zeit kommen dann wird der Mensch den Geist aller Dinge kennen
Den Stein oder das Wasser, den Körper des Tieres oder den Blick eines anderen
Er wird die Geheimnisse durchdringen, welche die alten Götter hüteten
Und er wird ein Tor nach dem anderen aufstoßen zu dem Labyrinth des neuen Lebens.
Er wird schaffen, kraftvoll und sprudelnd wie eine Quelle
Er wird allen Menschen das Wissen lehren
Und die Kinder werden die Erde und den Himmel besser kennen als irgend jemand vor ihnen