078) Jesus: Wozu seid ihr in die Wüste gekommen? Wolltet ihr sehen, wie ein Schilfrohr sich im Wind beugt? Wolltet ihr einen Menschen sehen, der weiche Kleider trägt? Dann geht zu Königen und vornehmen Leuten! Sie tragen weiche Kleider, und können die Wahrheit nicht erkennen. 

Wo findet man den „König der Juden“, woran erkennt man ihn? Man hört, dass er in der Wüste predigt, man hört, dass er unbeugsam gegen die Pharisäer und Schriftgelehrten wettert, ungewöhnlich und unbequem. Nein, „weiche Kleider“ trägt er nicht, vornehm will er nicht sein, angepasst und für jeden erträglich schon mal gar nicht. Wer in diesen Lebensumständen verharren möchte muss zu anderen Menschen als ihn gehen, wird dort aber den Eingang in das „Reich Gottes“ nicht finden. Jesus ist für den „etablierten Menschen der bürgerlichen Mitte“ zunächst einmal einen echte Zumutung. Er ist eher in der Wüste als in den Palästen zu finden und seine Worte sind enorm scharf wenn man sich ihnen entgegenstellt. Wie ein Skalpell schneiden sie in das „Fleisch“ hinein das sich doch so bequem eingerichtet hat, das sich wie ein Schilfrohr im Wind jeder Strömung anpasst und ansonsten in Ruhe gelassen werden will. Die Worte Jesu zwingen! Sie zwingen zum Umdenken, zur Entscheidung. Jetzt und für jeden!