Paulus vs. Jesus

„Paulus“ steht im religiösen Umfeld für eine bestimmte Gottesvorstellung, so wie „Karl Marx“ eine bestimmte politische Haltung verkörpert. Da nach meiner Überzeugung Paulus die Lehre Jesu stark verfälschte und diese dann zur Grundlage der uns bekannten Religion wurde, ist eine theologische Auseinandersetzung mit dem Gedankengut dieses Mannes eine notwendige Voraussetzung für den Beginn der neuen Zeit.

 Auf dem Weg zur Reinheit lernt man, dass die eigene innere Situation darüber Auskunft gibt was für ein Gottesbild man in sich trägt und genau darum geht es in der neuen Zeit nicht mehr darum, eine Lehre anzunehmen, sondern sich auf den Weg zu inneren Erlösung zu begeben und dann mit klaren Blick auf Gott zu schauen. Man kann daher jedem nach Gott Suchendem nur wärmstens ans Herz legen, sich von den dogmatischen Aussagen aller!! Religionen erst einmal zu trennen und zu den Wurzeln, den Anfängen zurückzukehren. Schon bei der Literaturanalyse ist es heute selbstverständlich tiefenpsychologische Methoden anzuwenden um dem Kern großer Werke besser zu begreifen. Um wie viel wichtiger ist das bei religiösen Aussagen, dort wo es um die Existenz des Menschen selbst geht. Um die Unterschiede der Botschaften von Paulus und Jesus zu verstehen halte ich es daher für ganz wichtig, die Persönlichkeiten dieser beiden Männer genau zu erkunden um dann den „Geist“ zu begreifen der in ihren Botschaften wirkt.

Diese Vorgehensweise ist weder neu noch sensationell, nur dass die meisten Menschen sich eben nicht die Mühe machen dies zu tun. Um die Bandbreite der Meinungen über Paulus zu erkennen, kann man einerseits die Bücher von Herrn Ratzinger darüber lesen und sich mal folgende Sätze von Nietzsche auf der Zunge zergehen lassen:

Der „frohen Botschaft“ folgt auf dem Fuß die allerschlimmste: die des Paulus. In Paulus verkörpert sich der Gegensatz-Typus zum „frohen Botschafter“, das Genie im Hass, in der Vision des Hasses, in der unerbittlichen Logik des Hasses. Was hat dieser Dysangelist alles dem Hasse zum Opfer gebracht! Vor allem den Erlöser: er schlug ihn an sein Kreuz. Das Leben, das Beispiel, die Lehre, der Tod, der Sinn und das Recht des ganzen Evangeliums – nichts war mehr vorhanden, als dieser Falschmünzer aus Haß begriff, was allein er brauchen konnte. Nicht die Realität, nicht die historische Wahrheit! …   er strich das Gestern, das Vorgestern des Christentums einfach durch, er erfand sich eine Geschichte des ersten Christentums. Mehr noch: er fälschte die Geschichte Israels nochmals um, um als Vorgeschichte für seine Tat zu erscheinen: alle Propheten haben von seinem „Erlöser“ geredet … Die Kirche fälschte später sogar die Geschichte der Menschheit zur Vorgeschichte des Christentums …“

Ich finde schon, dass man dieser Sache gar nicht tief genug auf den Grund gehen kann.

 Hier zwei Links für eigene Studien:
http://www.theologe.de/theologe5.htm
http://www.glauben-und-wissen.de/M29.htm