Kleine Sünden bestraft der liebe Gott sofort,
die großen erst viel später!
Kaum ein Satz spiegelt die verbreitete Gottesvorstellung in unserem Land so schön wieder wie dieser bekannte Volksspruch, obwohl man dies so wohl nirgends in der Bibel finden kann. Da man Volksweisheiten nicht einfach vom Tisch wischen sollte muss man sich die Mühe machen den Grund für die Entstehung sorgfältig aufzudecken und den Menschen eine nachvollziehbare Erklärung dafür geben warum dieser Satz nicht richtig ist! Offenkundig ist die Wahrnehmung aber diese, dass man bei „kleinen Sünden“ häufig unmittelbar darauf eine Tollpatschigkeit begeht während die „großen Sünder“ meist erst viele Jahre später an ihrem Tun scheitern. Entgegen des Volksglaubens „handelt“ Gott aber eigentlich gar nicht und das zudem umso weniger je weniger er von der Handlungsweise eines Menschen begeistert ist, sondern er überlässt ihn in solchen Momenten eher den eigenen Dämonen die fast immer den Moment der aufkeimenden Schuldgefühle zu nutzen wissen. Genau aus diesem Grund passieren dann häufig kleine Missgeschicke und der Volksglaube wähnt einen „strafenden Gott“ dahinter. Die großen Sünder, die ihr Handeln systematisch und konsequent betreiben, leiden meist gar nicht an Schuldgefühlen, aber ihre eigenen Entscheidungen führen ihren Lebensweg irgendwann in die Grube, denn so ist das Gesetz. Gott „unterstützt“ ihre Wege nicht und so addieren sich im Laufe der Jahre die kleinen Fehler und die selbstgegrabene Grube wird todsicher erreicht! Auch hier ist kein strafender Gott am Werk, sondern höchstens ein nichthandelnder, ein dem Menschen Freiheit gewährender Gott, der sich zudem der erzieherischen Wirkung dieser Vorgehensweise sicher ist und sollte sie auch viele Inkarnationen lang dauern!