Übertragungsliebe

Wahrscheinlich hat Sigmund Freud diesen Begriff als erster benutzt und er beschrieb damit die Gefühle die er bei seinen Patienten ihm gegenüber feststellen konnte. Bei einer gelungenen Therapie schlüpft der Therapeut nämlich in die Rolle hinein die der Patient am dringendsten benötigt und dieser die in der Vergangenheit nicht ausreichend erfahrenen Gefühle auf den Therapeuten übertragen darf. In der von Sigmund Freud häufig erlebten Konstellation wurde er für seine Patientinnen zum „Vatergeliebten“ und wer das einmal erlebt hat weiß wie machtvoll und wichtig derartige Gefühle sind. Bei Therapeuten gefürchtet ist die so genannte Gegenübertragung, d.h. dass der Therapeut sich in seinen Patienten verliebt und so spannungsvolle Beziehungen entstehen können. Nimmt man die „Therapie“ aber einmal aus dem Raum des „krankenkassenbezahlten Systems“ heraus und betrachtet eine gelungene Heilung durch einen Heiler der dies aus reiner Freude und Liebe zu den Menschen tut, dann bekommen gerade diese Übertragungsgefühle eine ganz besondere Bedeutung. Sie sind sogar die Voraussetzung für eine Heilung und je intensiver sie zugelassen und erlebt werden desto besser ist es! Klar, wer für einen anderen Menschen in die Rolle des „Vatergeliebten“ geschlüpft ist, darf diese Rolle auch dann nicht verlassen, wenn er durch eine Gegenübertragung plötzlich in seinem Herzen eine begehrenswerte „Kindfrau“ vor sich fühlt, aber wenn beide diese Spannungen aushalten und sich einander wie Verliebte anvertrauen und für einen längeren Zeitraum zu einer Seeleneinheit verschmelzen, dann stellen sich erstaunliche Veränderung bei beiden ein! Im Idealfall heilen alle Neurosen und Psychosen aus, man findet den Eingang ins Licht, kann eventuell vorhandene Seelenverwandtschaften finden und den Gang zur Reinheit gemeinsam gehen. Gott ist in einer solchen Beziehung immer mitten dabei und wenn man das einmal erkannt hat dann erfährt man solche Beziehungen als berauschendes Glücksgefühl und schenkt einander die Heilung der Seele!