Der Engel der Erde
Die vierte Kommunion
haltet mit dem Engel der Erde,
der Korn und Trauben
aus fruchtbarer Erde hervorbringt
und Kinder
aus den Lenden von Mann und Frau.
Dem, der die Erde bestellt
mit dem linken und rechten Arm,
schenkt sie Frucht und Getreide
im Überfluss.
Goldenbeglänzte Pflanzen
entsprießen im Frühling der Erde
so weit sich der Boden ausbreitet,
so weit sich die Flüsse erstrecken,
so weit sich die Sonne erhebt,
um sich als Nahrung dem Menschen zu schenken.
Diese weite Erde preise ich,
ihren großzügigen Raum, ihre vielen Wege,
die fruchtbare Fülle, die sie hervorbringt,
deine Mutter, heilige Pflanze!
Ja, ich preise das Erdreich,
aus dem du hervorbrichst,
voll süßen Dufts, schnellwachsend,
die gute Ernte des Herrn.
Wer Korn sät, Gras und Früchte,
sät die göttliche Ordnung.
Er soll reiche Ernte haben,
und sein Korn soll auf den Hügeln reifen.
Denen zum Lohn
die dem Gesetz folgen,
sandte der Herr den Engel der Erde,
den heiligen Boten der Erdenmutter,
den Pflanzen Wachstum zu bringen
und den Schoß der Frau fruchtbar zu machen,
damit die Erde nie
ohne das Lachen von Kindern sei.
Lasst uns in ihr Gott verehren!
Der Engel des ewigen Lebens
Die vierte Kommunion haltet
mit dem Engel des ewigen Lebens,
der die Botschaft der Ewigkeit
dem Menschen bringt.
Denn wer mit den Engeln wandelt
soll lernen, über den Wolken zu schweben,
und seine Heimat
soll im ewigen Meer sein,
wo der geheiligte Lebensbaum steht.
Warte nicht, dass der Tod
das große Geheimnis enthüllt.
Wenn ihr euren Himmelsvater nicht
kennt, solange eure Füße im Staub gehen,
wird es für euch nichts als Schatten im
künftigen Leben geben.
Hier und Jetzt wird das Geheimnis enthüllt.
Hier und Jetzt wird der Vorhang gehoben.
O Mensch, hab keine Furcht!
Halte dich fest an den Flügeln des Engels des ewigen Lebens
Und schwing dich hinauf zu den Sternen,
dem Mond und der Sonne
und dem endlosen Licht,
die in immer wiederholenden Runden
auf ewig ihre Kreise ziehen,
und fliege dem Himmlischen Meer
es ewigen Lebens entgegen.
aus: Das Evangelium der Essener, Bd 2, „Die unbekannten Schriften der Essener“