Jehan de Vezelay – Tempelritter und Prophet
Die Prophezeiungen des „Johannes von Jerusalem“ beinhalten wahrlich eine großartige Vision und manche seiner Sätze scheinen geradewegs der Tageszeitung entnommen. Auffallend ist, dass er die Strophen 1 bis 30 alle mit dem Satz beginnen lässt: „Wenn das Jahrtausend beginnt, das nach dem Jahrtausend kommt“, die Strophen 31 bis 40 aber mit dem Satz: „Wenn das Jahrtausend, das nach dem Jahrtausend kommt, zu Ende geht“. Strophe 1 bis 30 sind düstere Beschreibungen des Zustandes der Erde und der Menschheit in den heutigen Tagen, Strophe 31 bis 40 aber Beschreibungen eines paradiesischen Zustandes derselben 1000 Jahre später. Dazwischen liegen offensichtlich 1000 Jahre und genau auf diesen Zeitraum steuern wir jetzt zu! Wenn man ein wenig nachdenkt begreift man schnell, dass es wohl 1000 Jahre dauern wird bis wir die Erde aus ihrem derzeitigen jammervollen Zustand in ein Paradies verwandelt haben und dass selbst das Aufwachen aller 7 Mrd Menschen uns diese Aufgabe nicht abnimmt. Es ist lediglich der Beginn eines neuen Zeitalters, nicht aber schon das uns versprochene „Paradies auf Erden“!
Eigentlich ist das auch leicht verständlich, denn zum Einen ist ja prophezeit, dass in unseren Tagen lediglich die 144000 Seelen-(Paare) des auserwählten Volkes zur vollständigen Reinheit finden werden und dass man daraus schließen kann, dass alle anderen eben noch so das ein oder andere Leben dazu brauchen werden. Zum Anderen ist auch der wirtschaftlich-kulturelle und ökologische Zustand unserer Erde nicht innerhalb von wenigen Jahren komplett veränderbar. All diese Prozesse brauchen Zeit und wir Menschen werden zudem daran reifen.
Also wenn ich es mir aussuchen dürfte, würde ich gern das große Aufwachen jetzt miterleben, dann aber erst in 1000 Jahren wieder auf der Erde auftauchen um mir das Paradies anzuschauen. Das Aufräumen können doch auch mal andere übernehmen!