065) Jesus: Ein gütiger Mann besaß einen Weinberg. Den gab er Arbeitern, um im Weinberg zu arbeiten und die Ernte einzubringen. Er schickte einen Knecht, um den Ertrag des Weinbergs abzuholen. Sie aber packten den Knecht und schlugen ihn beinah tot. Der Knecht lief davon und berichtete seinem Herrn. Der Herr dachte: Vielleicht haben sie ihn nicht gekannt. Er schickte einen anderen Knecht, und die Arbeiter schlugen auch ihn. So sandte er seinen Sohn und dachte: Meinen Sohn werden sie wohl respektieren. Als die Arbeiter aber den Erben des Weinbergs erkannten, da packten sie ihn und schlugen ihn tot. Wer Ohren hat, der höre.
Dieses Gleichnis ist aus den kanonischen Evangelien bekannt und leicht verständlich. Wann immer auf der Welt ein „Knecht Gottes“ auftauchte und den Menschen Kunde von Gott überbrachte fühlten sich die Machthaber und Etablierten in ihrer Existenz bedroht, fühlten sich angeprangert und in ihrer Ruhe gestört. Und immer reagieren die Menschen nach dem gleichen Muster: „Der Mann muss weg! Der Mann muss weg, koste es was es wolle!“ Jesus wusste das nur zu gut und es dürfte ihm schwer auf der Seele gelegen haben, dass ihm dieses Schicksal auch blühen würde.