teufel

Was zum Teufel könnte denn der Teufel sein?

Dieses Thema möchte ich noch einmal aus der Sicht der Tiefenpsychologie erörtern ohne dabei die Begriffswelt der klassischen „Lehrpsychologie“  zu sehr zu strapazieren. Wenn wir einmal voraussetzen, dass Gott bedingungslos gut ist, dann stellt sich für die Menschen aller Zeiten und Orten die Frage nach dem Ursprung und dem Wesen des „Bösen“. Dem „Guten“ begegnen wir in zwei Arten: Zum Einen nennen wir einen Menschen „gut“ wenn er uns liebevoll, selbstlos und in Anerkennung unserer eigenen freien Persönlichkeit begegnet. Es gibt Menschen die tun einfach gut wenn man in ihrer Nähe sein darf. Andererseits nennen wir auch dann etwas „gut“ wenn sich die Abläufe unseres Lebens günstig fügen, wenn ohne erkennbares Einwirken eines einzelnen Menschen sich einfach alles so entwickelt, dass es unseren tiefsten Wünschen, Träumen und Gebeten entspricht! Schnell entfährt uns dann einmal ein: „Gott sei Dank!“ denn ohne Seine verdeckte Mitwirkung können wir uns manch „glückliche Fügung“ einfach nicht erklären.

Jetzt untersuchen wir das genaue Gegenteil: Vermutlich ist jedem von uns schon einmal ein Mensch begegnet, dessen Ausstrahlung so abgrundtief kalt und ekelhaft ist, dass wir meinen, das „Böse“ schlechthin steht uns gegenüber. Das Herz wird kalt, der Magen krampft sich zusammen und Angst steigt auf. Wer aber die umfassende Veränderung eines Menschen schon einmal erlebt hat die dieser durch eine gelungene Therapie und durch den Weg durch das Labyrinth erfahren kann, der weiß eben, dass das „Böse“ seinen Ursprung in der Erkrankung des Geistes hat und es eben nach erfolgreicher Heilung verschwunden ist. Das „Böse“ entspringt der Krankheit des Geistes!

Nun kennt auch ein jeder die Situation, dass sich ums „Verrecken“ alles richtig sch….. fügt und ein Unglück das nächste jagt! Ist Gott in diesen Momenten „krank“ oder hat er nicht mehr alle Tassen im Schrank? Um solche „negativen Fügungen“ zu erklären muss man zunächst ein Denkmodell entwickeln mit dem man sich Fügungen überhaupt erklären kann. Nach der Vorstellung von C.G. Jung findet man in jedem Menschen nämlich nicht nur ein individuelles Unbewusste, sondern auch noch eine Ebene des kollektiven Unbewussten. Ich nenne diese der Einfachheit halber einmal Kollektiv- oder Volksseele, die die Menschen untereinander vernetzt und in der sich auch die Koordination der Menschen untereinander abspielt. Erst dahinter, nicht mehr zum Menschen gehörig, ist der reine Geist Gottes zu finden, der durch die beiden Schichten hindurch wirken muss um positive Wirkung in uns Menschen zu erzielen.

Nachfolgend möchte ich diese Graphik als „Modell“ vorschlagen um sich die Zusammenhänge zu verdeutlichen.

ein-Modell

Negative Fügungen die wir als „teuflisch“ empfinden oder gar das systematisch negative Verhalten eines ganzen Volkes und deren einzelner Mitglieder sind nach diesem Modell weder in der Wirkung eines „Teufels“ noch in dem „Zorn Gottes“ zu finden, sondern alleine in der geistigen Erkrankung der Kollektivseele! Negative Fügungen fühlen sich aber für den Menschen so an, als ob ein schier allmächtiges, böses Wesen in unser Leben eingreifen würde und daher nennen wir dies eben Teufel, Jaldabaoth, Widersacher oder Siebenköpfiger Drache!

Um das Reich Gottes auf Erden zu errichten ist es daher einzig notwendig die Menschen von ihren geistigen Krankheiten zu befreien, Gott fügt es zudem so, dass im Rahmen Seiner Offenbarung die Kollektivseelen dieser Welt von allen kranken Anteilen befreit werden. Wer am Aufbau dieses Gottesreiches mitwirken will sollte sich daher zunächst um die Heilung und „Reinigung“ der eigenen Seele kümmern, dann anderen Menschen auf diesem Weg helfen und im übrigen sein eigenes Leben mit Liebe und Gottvertrauen in Angriff nehmen.