061) Jesus: Zwei ruhen auf einem Bett. Einer wird sterben, der andere leben. Da fragte Salome: Woher hast du das? Was bist du für ein Mensch! Du hast auf meinem Bett gelegen und von meinem Tisch gegessen. Ihr antwortete Jesus: Mein Leben stammt aus dem Licht; was meinem Vater gehört, davon ist mir gegeben. Da sagte Salome: Ich bin deine Schülerin. Deswegen sage ich: Wer leer ist, den erfüllt Licht. Ist einer aber in sich gespalten, dann füllt ihn Dunkelheit.
Wieder einmal macht Jesus hier auf die Absolutheit seiner Botschaft aufmerksam. Nur wer ihm ins Licht folgt wird leben, der andere sterben! Salome ist empört, sie meint ihn schon seit je her zu kennen und raunzt ihn ob dieser Aussagen an. Jesus erklärt erneut, dass sein inneres Licht, seine Weisheit, sein Wesen direkt vom Vater stammt und er eben nicht mehr der junge Mann ist, den Salome zu kennen glaubt. Offensichtlich ist, dass Jesus und nicht Salome die beiden abschließenden Sätze sagt: „Deswegen sage ich: Wer leer ist, den erfüllt Licht. Ist einer aber in sich gespalten, dann füllt ihn Dunkelheit.“, denn diese Weisheit kann Salome zu diesem Zeitpunkt – vor Ostern – gar nicht gehabt haben. Jesus erklärt nämlich, dass man sich „leeren“ muss, dass man innerlich rein werden muss damit das Licht eindringen kann. Gelingt das nicht, bleibt man in der Dunkelheit! Licht und innere Reinheit bedingen einander. Mit jedem Schritt zur inneren Reinheit wird das Licht stärker und mit dem stärkeren Licht wird die Geschlossenheit der Persönlichkeit größer. Zwei große Schritte öffnen das Bewusstsein für das Licht, aber viele kleine Schritte sind noch zu gehen um jeden Winkel der eigenen Seele mit Licht zu erhellen!