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Lasst euch nichts aufschwätzen

Lasst euch nichts aufschwätzen sondern
benutzt euren Verstand!!

Irgendwie mutet das schon grotesk an wie sich diese alten Männer an ihren uralten Schriften festklammern und die Menschen damit in ihre Denkwelt zwingen wollen. Auf sämtlichen Gebieten des Denkens hat die Menschheit sich in den vergangenen Jahrhunderten weiterentwickelt aber diese Simpel meinen, dass wir das Gedankengut aus grauen Vorzeiten für wichtiger erachten sollen als unseren gesunden Menschenverstand, der übrigens das eigenständige Studium dieser Schriften durchaus erlaubt. Ganz im Übrigen vertrauen sie „ihrem Gott“ ja nicht sonderlich wenn sie die Meinung vertreten er hätte nicht die Muße sich uns heutzutage selbst mitzuteilen, sei es aus Bequemlichkeit oder sonst einer nicht nachvollziehbaren Narretei! Schaut euch diese Männer nur mal genauer an! Benutzt das was sie garantiert nicht haben, benutzt euren Menschenverstand und erstellt euch ein Psychogramm dieser Typen. Für die Priester der katholischen Kirche hat das übrigens Eugen Drewermann einmal getan und ich kann euch das Buch „Die Kleriker, Psychogramm eines Ideals“ nur wärmstens zum Lesen empfehlen. Befreit euch von deren Beeinflussung denn ihr Gedankengut hat die Welt immer nur in Krieg und Elend geführt und habt den Mut diese Erkenntnisse auch offen gegenüber „Gläubigen“ solcher Religionen zu vertreten.

Inspirierte Schriften oder Wort Gottes

Inspirierte Schriften oder Wort Gottes

Im Islam gibt es hier keinen Auslegungsspielraum: Gott offenbart sich nicht in Seiner Person, sondern in Seinem Gesetz. Der Koran gilt als das unmittelbare Wort Gottes und ist damit für alle Zeiten der unveränderbar geoffenbarte Wille Gottes dem sich alles unterzuordnen hat.

Im orthodoxen jüdischen Verständnis hat die Tora sowohl eine „offenbarte Dimension“, sie ist unmittelbare Ausdruck des Willen Gottes, als auch eine mystische Dimension, in der sich Einsichten über die Existenz Gottes, den Schöpfungsprozess und das Wesen der menschlichen Seele finden lassen.

Im Christentum gibt es so ziemlich jede Haltung, denn der so genannte „christliche Glaube“ ist ein weit gedehnter Begriff und reicht vom Fundamentalisten bis zum christlichen Mystiker. Aufgeklärte Geister wissen natürlich, dass jeder geschriebene Buchstabe, jedes geschriebene Wort von einem Menschen stammt, stammen muss, denn Gott schreibt keine Bücher. Die Bibel dürfte aber zum allergrößten Teil von Menschen des „auserwählten Volkes“ geschrieben sein und so findet man darin die zeitlich bedingten Vorstellungen von Gott die von unterschiedlich tief inspirierten Schreibern festgehalten wurden. Interessant ist es daher eher nach der mystischen Dimension der Bibel zu suchen und dort kommen gerade diejenigen wieder zu Wort die die Bibel nicht als das direkte Wort Gottes ansehen. Gerade die Mystiker sind es nämlich, die den doppelten oder gar dritten Boden in den Schriften entdecken und erkennen, dass hinter jedem Wort, hinter jedem Satz eine weitere Dimension liegt, die es mit dem eigenen Geist zu entdecken gilt. Diese Entdeckungsreise aber verändert das eigene Denken und genau das ist das wirklich „Göttliche“, denn die Texte haben heilende und Erkenntnis bringende Wirkung. Nicht das was da direkt zu lesen steht, sondern das was die Texte bewirken ist das was Gott uns dort auf geheimnisvolle Weise „hineindiktiert“ hat und mit der gewonnenen geistigen Veränderung kann man sogar das was dort im Verborgenen steht auf einmal verstehen! Das Buch ist einfach göttlich!

Die ollen Gnostiker waren ganz schön helle!

Text: Ausschnitt aus den „Lehren des Silvanus“; Nag Hammadi

Weißt du nicht, dass der Widersacher unzählige An-
schläge bereithält und seine Verführungskünste un-
übersehbar sind? Gerade der im Verstand erleuchtete
Mensch verliert dadurch die Klugheit der Schlange.
Aber du musst über beides verfügen: die Klugheit der
Schlange und die Unschuld der Taube, damit der Wi-
dersacher nicht in der Gestalt des Schmeichlers –
scheinbar ein wahrer Freund, der sagt: „Ich rate dir
aufrichtig“ – in dich eindringe, während du seine Be-
trügereien nicht erkennst, wenn du ihn als (vermeint-
lich) wahren Freund bei dir aufnimmst.
Denn die bösen Gedanken wirft er dir ins Herz, als
wären es gute: die Heuchelei unter der Maske bestän-
diger Klugheit; die Habgier unter der Maske gesunder
Verwaltung; die Ruhmsucht unter der Maske des Eh-
renhaften; die Prahlerei und den Hochmut unter der
Maske großer Strenge; die Gottlosigkeit, als wäre es
besondere Frömmigkeit – wer nämlich sagt: „Ich
habe viele Götter“, ist gottlos -; und das unklare Wis-
sen wirft er dir ins Herz unter der Maske geheimnis-
voller Worte. Wer vermag seine Gedanken und seine
vielen Kunstgriffe zu durchschauen? Wo er doch der
„Große Verstand“ ist für alle, die ihn als König an-
nehmen!

Diese Zeilen aus den Schriften von Nag Hammadi muss man sehr genau durchdenken, denn in ihnen ist der Schlüssel zum Verständnis von „Gut und Böse“ enthalten. Das was wir nämlich meinten als „Gott“ erkannt zu haben, das was wir als „König in uns“ angenommen hatten, wird hier als der Widersacher bezeichnet. Verhaltensarten wie: „beständige Klugheit“, „gesundes Verwalten“, „Ehrenhaftigkeit“, „große Strenge“ und „Frömmigkeit“ werden als Eingaben des Satans bezeichnet! Aber waren das nicht lange Zeit unsere Ideale? Haben wir uns wirklich ein Wertesystem vom Satan aufschwätzen lassen? Ja, das haben wir!!

Jesus lehrte etwas völlig anderes, eine innere Haltung die absolut nichts mit den oben aufgeführten Lebensweisen zu tun hat und seine Worte klingen so:

Die wahrhaft Glücklichen Mt 5, 3 – 12

Glücklich, die aus dem Geist Armen, denn ihrer ist das Königtum der Himmel.
Glücklich die Trauernden, denn sie werden Zuspruch (von Gott) erfahren
Glücklich die Wehrlosen, denn sie werden das Land erben
Glücklich, die hungernd und dürstend sind nach dem richtigem Leben (vor Gott), denn sie werden gesättigt werden.
Glücklich die sich Erbarmenden, denn sie werden Erbarmen finden.
Glücklich die im Herzen Reinen, denn sie werden Gott schauen.
Glücklich die Friedensstifter, denn sei werden Söhne Gottes heißen.
Glücklich die Verfolgung leiden um des rechten Lebens (vor Gott) willen, denn ihrer ist das Königtum der Himmel.
Glücklich seid ihr, wenn sie euch verfluchen und verfolgen und sagen lügnerisch jedes Böse gegen euch um meinetwillen.Freut euch und jubelt, denn euer Verdienst ist groß in den Himmeln. Gerade so haben sie ja verfolgt die Propheten, die vor euch gewesen.

Nun, dann unternehmen wir jetzt eben einen zweiten Versuch diese Worte in das Bewusstsein der Menschen zu bringen und wenn wir erst einmal den Widersacher von der Erde vertrieben haben dürfte es auch nicht mehr so schwer wie früher sein die Worte Jesu anzunehmen. Auf dem Weg zur Weisheit wächst man quasi hinein!

Das Wort Gottes

Mit kaum etwas wird soviel Unsinn produziert wie mit der Behauptung, dies oder jenes wäre „das Wort Gottes“! Niemand hat Gott je gesehen, keiner hat ihm beim Schreiben eines Textes beobachtet und wenn jemand eine Stimme zu hören glaubt, hört er auch diese aus seinem eigenen Unterbewusstsein heraus. Was immer ein Mensch aber bewusst von sich gibt ist die Umsetzung und Formulierung dessen, was er zuvor in seinem eigenen Geist „erarbeitet“ hat und wenn es auch noch so sehr von Gott inspiriert sein sollte, sind es doch immer die „Ergüsse“ des Menschen selbst die ein Mensch von sich gibt! Selbst wenn wir mit absoluter Sicherheit wüssten, welche Worte Jesus gesprochen hat, dann wären das die Worte Jesu und wir müssten uns um seine Wesensart und die Situation Gedanken machen um herauszuarbeiten inwieweit seine Worte deckungsgleich mit der Botschaft ist, die Gott über ihn zu uns bringen wollte. Da man Jesus die Wesensart von Christus nachsagt dürfte es in diesem Fall zu einer weitgehenden Übereinstimmung führen, aber bei allen anderen Menschen müssen wir uns zunächst einmal darüber klar werden, wie seine Wesensart und sein Weisheitsstand ist, bevor wir seine Worte auf eine „göttliche Botschaft“ hin untersuchen. Über Moses wird in den Schriften überliefert, dass Gott allein mit ihm ohne Rätsel spricht und im Deuterojesaja wird sogar behauptet, dass Gott ihm seine Worte in den Mund gelegt hat, aber darüber hinaus spricht Gott zwar über seine Propheten, man muss aber grundsätzlich die Persönlichkeit des Propheten bei der Interpretation seiner Botschaften berücksichtigen.

Alle Schriften dieser Welt wurden von Menschen geschrieben die mehr oder weniger weise waren. Das Wort Gottes zu finden ist unsere eigene Aufgabe, mit Herz, Verstand und innerem Auge, und manchmal blitzt es vor allem „zwischen den Zeilen“ hervor, die Zeilen selbst aber sind und bleiben Menschenwerk.