Das Blumenwiesenmodell

Über kaum eine Frage habe ich so viel nachgedacht, wie über den Zeitpunkt und den Verlauf der Erntezeit. Die alten prophetischen Schriften geben uns hier ein sehr apokalyptisches Bild vor. Es herrschen Drohungen, Untergangsszenarien aller Art und so ist es nicht verwunderlich, dass die Menschen auch ein mulmiges Gefühl haben, wenn sie vom „Tag des Herrn“ hören. Mit der Wesensart Gottes hat das aber nichts zu tun, eher von den sehr „menschlichen“ Vorstellungen die wir von Gott haben.

Auch ich hing eine ganze Weile eher einer Art „Flutwellenmodell“ an und dachte, dass der Erntebeginn so deutlich und überraschend kommen würde, dass man ihn auf keinen Fall übersehen könne. Schon im Jahr 2005 aber verblüffte mich eine junge Frau mit ihren Gedanken zum Ernteverlauf, denn sie beschrieb den Vorgang so, wie man das Aufwachen einer Blumenwiese am frühen Morgen erleben kann. Ganz sanft verzieht sich der Bodennebel und die Sonnenstrahlen wärmen sowohl die Tiere als auch die Blumen, so dass sie sich dem Licht öffnen und zu leben beginnen. Zu keinem Zeitpunkt kann man sagen, wo auf der Wiese der nächste Schmetterling zu fliegen, das nächste Bienchen zu summen beginnen oder die nächste Blüte sich öffnen würde. Es ist ein Prozess, zeitlich durchaus überschaubar und begrenzt, und doch lässt er sich nicht „exakt“ vorhersagen. Es geschieht! Und dann sind auf einmal alle Tierlein wach, alle Blumen geöffnet!

Was für ein Glück, dass mir diese Gedankengänge in diesen Tagen wieder in den Sinn kamen, denn just diese Frau und ihr jüngerer Bruder haben vor einem Jahr das Licht verloren und wachten jetzt zu Ostern wieder auf! Hoffen wir das Beste und beobachten unsere „Blumenwiese“ in den kommenden Wochen ganz genau!