Wer ist Gott?

Diese Frage halte ich für gut und wichtig aber man braucht meiner Meinung nach weder diese noch jede andere Frage nach Gott demütig zu stellen, denn damit würde man ja bereits diesem „Gott“ gewisse Neigungen unterstellen, z.B. die Neigung demütiges Verhalten zu begrüßen, und das wäre ja eine Beeinflussung der Antwort nach der wir doch erst suchen wollen. Also lasst uns die Frage „Wer ist Gott?“ oder „Wo ist Gott?“ mit Frohsinn und mit Neugierde stellen, denn das befördert in der Regel die Denkkunst und vertreibt mögliche Denkblockaden.

In der Forschung ist es völlig normal, dass man eine ungelöste Frage mit einer Arbeitshypothese zu beantworten sucht und dann nach entsprechenden Beweisen forscht. Manchmal bestätigt sich die Hypothese und manchmal muss man sie auch anpassen oder verwerfen.

Darum will ich heute zwei solcher Arbeitshypothesen hier aufstellen und wer Spaß hat mag sie einfach mal durchdenken:

  1. Wer ist Gott? Hypothese: Gott ist vom Wesen her ein Mensch, nur etwas größer!
  2. Wo ist Gott? Hypothese: Das ist nicht mit menschlichen Begriffen ausdrückbar, da Gott nicht an irgendeinem Ort ist, wohl aber wir Menschen. Die Schöpfung ist in Gott, sie ist in Seinem/Ihrem Geist! Wir Menschen leben im Geiste Gottes!

Erster Ansatz einer Beweisführung:

Zu 1: Jesus selbst bezeichnet sich an einigen Stellen als Menschensohn und betont immer wieder, dass der Vater und er „Eins“ wären. Da das nur geht wenn sie „gleicher Natur und Wesens“ sind und wir einmal unterstellen, dass die Evangelien an dieser Stelle nicht mogeln, muss Gott ein Mensch sein.

Zu 2: Wenn wir Gott nur an einem Ort finden könnten, dann würden wir ihm unterstellen, nicht zugleich an allen anderen Orten zu sein und ihn damit logischerweise begrenzen. Ein begrenzter Gott wäre aber ein Wesen das Teil der Schöpfung sein müsste denn von ihr wäre er dann ja begrenzt und könnte damit eigentlich nicht Gott, der Schöpfer sein.